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Privatpleiten in Vorarlberg im 1. Quartal rückläufig

Starkes Ost-Westgefälle bei Insolvenzverfahren im 1. Quartal: Zunahme von 60 Prozent in Vorarlberg.
Starkes Ost-Westgefälle bei Insolvenzverfahren im 1. Quartal: Zunahme von 60 Prozent in Vorarlberg. ©BilderBox (Themenbild)
Schwarzach - Firmen- wie auch Privatinsolvenzen sind in den ersten drei Monaten dieses Jahres im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres österreichweit zurückgegangen. Während in Vorarlberg einerseits eine Zunahme von 60 Prozent bei den Insolvenzverfahren verzeichnet wird, zählt das Ländle andererseits zu jenen drei Bundesländern Österreichs, die die stärksten Rückgänge bei Privatpleiten aufweisen.

Das geht aus den endgültigen Zahlen der Wirtschaftsauskunftei Creditreform hervor. Die positive Entwicklung des vergangenen Jahres setze sich damit fort, teilte die Creditreform am Montag mit.

Bundesweit sanken die Unternehmensinsolvenzen um 1,3 Prozent auf 1.505 Verfahren. Die Anzahl an eröffneten Verfahren ist dabei um 0,9 Prozent auf 861 Unternehmen zurückgegangen. In 644 Fällen (-1,8 Prozent) wurden die Insolvenzanträge mangels kostendeckenden Vermögens abgewiesen.

Bis auf die Insolvenz von DiTech sind in diesem Jahr bisher keine bekannten Unternehmen insolvent geworden. “Die meisten Verfahren betreffen Klein- und Kleinstunternehmen, die schlichtweg entweder nicht konkurrenzfähig am Markt waren oder keinerlei Risikomanagement hatten, die einfach den Überblick über Einnahmen und Ausgaben verloren hatten”, schreiben die Gläubigerschützer.

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Creditforum ©Quelle: Creditreform, Wirtschafts-und Konjunkturforschung, 1.1. bis 31.3.2014

Insolvenzverfahren: Starke Zunahme in Voralberg

Auffallend ist ein starkes Ost-West-Gefälle zwischen den Bundesländern:

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Creditforum ©Quelle: Creditreform, Wirtschafts-und Konjunkturforschung, 1.1. bis 31.3.2014

Während in Vorarlberg (+60,0 Prozent), der Steiermark (+7,4 Prozent) und in Salzburg (+1,9 Prozent) die Insolvenzverfahren zugenommen haben, verzeichnen das Burgenland (-19,6 Prozent), Wien (-7,7 Prozent) und Niederösterreich (-2,0 Prozent) starke Rückgänge. Relativ die meisten Insolvenzen gab es in Wien mit 5,1 Insolvenzen pro 1.000 Unternehmen – der Österreich-Durchschnitt liegt bei 4 von 1.000.

Bauwesen und Transportwesen am stärksten betroffen

Die am stärksten betroffenen Branchen sind das Bauwesen und die Branche “Verkehr- und Nachrichtenübermittlung” (Transportwesen) mit 11,3 bzw. 10,5 Insolvenzen je 1.000 Unternehmen. Am stärksten sind die Insolvenzen in der Branche “Beherbergungs- und Gaststättenwesen (+28,1 Prozent) und im Kredit- und Versicherungswesen (+26,9 Prozent) gestiegen. Erfreulich für den Industriestandort Österreich sei der Rückgang in der Branche “Sachgütererzeugung” um 3,1 Prozent, schreibt Creditreform.

Privatpleiten österreichweit rückläufig

Auch die Privatpleiten waren im ersten Quartal rückläufig – die Anzahl der eröffneten Schuldenregulierungsverfahren ist um fast 4 Prozent auf 2.138 Insolvenzen gesunken. Die mangels Vermögen abgewiesenen Insolvenzanträge sind um über 7 Prozent auf 286 Verfahren zurückgegangen.

Den stärksten Rückgang bei den Privatpleiten gab es in Salzburg (-20,0 Prozent), im Burgenland (-18,5 Prozent) und Vorarlberg (-14,0 Prozent). Entgegen dem Österreichtrend berichten die Steiermark (+7,9 Prozent), Niederösterreich (+2,5 Prozent) und Tirol (+0,6 Prozent) einen Zuwachs an Privatinsolvenzen.

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Wien von Pleiten am stärksten betroffen

Obwohl auch in Wien die Insolvenzen um mehr als 6 Prozent zurückgegangen sind, sind die Wiener die am stärksten betroffene Bevölkerung: Mehr als 7 von 10.000 erwachsenen Wienern wurden insolvent. Österreichweit wurden hingegen rund 4 von 10.000 Erwachsenen zahlungsunfähig.

(APA/red)

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