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Premierensieg für Ricciardo in Montreal

Ricciardo vom Publikum umjubelt
Ricciardo vom Publikum umjubelt
Die Vormachtstellung von Mercedes in der Formel-1-WM ist vorübergehend gebrochen. Red-Bull-Jungstar Daniel Ricciardo landete am Sonntag in einem packenden Rennen in Kanada den ersten Grand-Prix-Sieg seiner Karriere. Der 24-jährige Australier setzte sich in Montreal knapp vor WM-Leader Nico Rosberg im Mercedes sowie seinem Teamkollegen Sebastian Vettel durch.


Im Kampf um das Podest verursachte Williams-Pilot Felipe Massa im Finish einen schweren Unfall mit dem Mexikaner Sergio Perez im Force India. Beide Unfall-Piloten wurden in der medizinischen Station der Rennstrecke und anschließend als reine Vorsichtsmaßnahme auch im Sacre-Coeur-Spital untersucht worden. Beide Fahrer sind aber wohlauf und wurden wieder entlassen.

Rosbergs Mercedes-Stallrivale Lewis Hamilton schied nach Bremsproblemen zum zweiten Mal in dieser Saison aus. Rosberg vergrößerte seine WM-Führung damit auf 22 Punkte. Nächstes Rennen ist das Comeback des Grand Prix von Österreich in zwei Wochen in Spielberg.

Ricciardo krönte eine starke erste Saison für Red Bull Racing mit dem ersten GP-Sieg seiner jungen Karriere. “Ich bin ein bisschen im Schock. Es ist ein unglaubliches Gefühl, ich bin enorm dankbar”, erklärte der Neuzugang im österreichisch-englischen Weltmeisterteam. Das nächste Rennen ist zudem ein Heimrennen – das Comeback des Grand Prix von Österreich in zwei Wochen auf dem Red Bull Ring in Spielberg. Ricciardo: “Das wird großartig.” Den Weltmeister als Messlatte hat Ricciardo bisher sehr gut gemeistert. “Er ist immer noch ein netter Kerl. Es ist sein Tag”, lobte Vettel seinen Teamkollegen.

Rosberg kommt als WM-Führender nach Spielberg. Der Deutsche hatte in der zweiten Hälfte des Rennens mit Problemen am Energierückgewinnungssystem (ERS) zu kämpfen. Dennoch rettete der 28-Jährige in einem packenden Finish 18 wichtige WM-Punkte. In sieben Saisonläufen ist Rosberg bisher nie schlechter als Zweiter geworden.

Der WM-Leader profitierte vom Ausfall seines Teamkollegen. Hamilton hatte Pole-Position-Mann Rosberg bereits beim Start attackiert, musste aber zurückstecken. Beim zweiten Boxenstopp schob sich Hamilton vorerst am Deutschen vorbei. Wenig später streikte beim Ex-Weltmeister aber die Bremse. Zwei Runden vor Schluss setzte Ricciardo zum entscheidenden Manöver gegen Rosberg an – und sorgte dafür, dass erstmals in dieser Saison ein Sieger nicht in einem Silberpfeil sitzt.

Sebastian Vettel kritisierte indes trotz Platz drei in Kanada das eigenen Team. Eine falsche Strategie sowie vor allem die weiterhin fehlende Renault-Motorenpower hätten ihn womöglich den ersten Saisonsieg gekostet, sagte der Weltmeister.

Für Vettel war trotz eines sehr guten Starts das Rennen praktisch zu Ende, nachdem er ewig lange hinter dem Force India von Nico Hülkenberg festgehangen war. “Ich hätte gewünscht, dass uns da was Cleveres einfällt mit der Strategie. Aber das war nicht der Fall”, nahm der Deutsche seine Teamstrategen in die Pflicht. “Wir haben den Sieg hergeschenkt, weil uns nichts eingefallen ist.”

Dass er zudem auf der schnellen Gilles-Villeneuve-Strecke deutliche PS-Nachteile hatte, war für Vettel offensichtlich. “Ich entschuldige mich dafür. Aber man muss auch einmal sagen, dass mit dieser Gurke auf der Geraden nichts geht”, griff der Weltmeister zu klaren Worten. “Es ist frustrierend, wenn einem die Power fehlt an einem Tag wie heute, wo der Sieg drin gewesen wäre. Ich bin nicht da, um Zweiter oder Dritter zu werden.”

Seien Vorfreude auf den kommenden Österreich-GP würde das aber nicht trüben. “Das wird ien geniales und fantastisches Wochenende. Das ganze Fahrerlager freut sich schon. Ich hoffe, die Strecke passt zu unserem Auto.”

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