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Premierenfeier von "Porno" im Rabenhof

Am Mitwochabend feierte im Wiener Rabenhof "Porno" seine Premierenfeier. Unter den Besuchern herrschte ausgelassene Stimmung und erotische Themen wurden lebhaft diskutiert.
Bilder der "Porno"-Premiere

 ”Ich bin kein Sexgott, sondern eher ein Sexschlumpf”, erklärte etwa Robert Palfrader, der zuvor auf der Bühne des Rabenhofs seine Vorliebe zur Selbstbefriedigung erörterte. “Aber das darf man alles nicht zu ernst nehmen”, sagte der “Wir sind Kaiser”-Darsteller.

“Porno”-Premiere im Wiener Rabenhof

Manuel Rubey, einer der Protagonisten des Abends, zeigte sich nach der ersten Vorstellung von “Porno” überrascht über die große Resonanz, auf die die Inszenierung bereits im Vorfeld gestoßen war: “Der Titel lockt viele. Vermutlich zeigt das nur, dass wir eigentlich noch immer in einem sehr prüden und katholischen Land leben.” Trotzdem seien pornografische Inhalte in der heutigen Zeit für Minderjährige zu leicht verfügbar. “Ich habe erst sehr spät den Mut gefunden, mir ein Pornoheft zu kaufen. Früher brauchte man noch mehr Fantasie“, meinte der “Falco”-Schauspieler.

Sexualität als Tabu-Thema

Von einer Verschiebung der Tabus sprach die Autorin Julya Rabinowich, die auch einen Text zur Inszenierung beitrug: “Früher war es die Nacktheit, heute ist es die Unvollkommenheit der Körper, deshalb haben Schönheitschirurgen so einen großen Zuspruch.” Schauspielerin Chris Lohner fand, dass dem Thema Sexualität im Moment in der Öffentlichkeit jedenfalls zu viel Raum zugesprochen wird: “Wenn das Pendel zu stark ausschlägt, wie es zur Zeit der Fall ist, dann muss es auch wieder in die Mitte kommen.” Das teilweise recht explizite Stück konnte sie aber nicht schocken: “Ich bin doch schon eine relativ erwachsene Frau“, schmunzelte Lohner.

Viel Prominenz bei “Porno”-Premiere im Rabenhof

Ebenfalls Platz nahmen Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny, der Grüne Abgeordnete Karl Öllinger, Entertainer Dieter Chmelar, die Schauspieler Rudi Roubinek und Konstanze Breitebner, Kabarettist Wolfgang “Fifi” Pissecker, Kolumnist Karl Hohenlohe, Autor David Schalko und Kommunikationswissenschafter Peter Vitouch. Wenig Begeisterung zeigte “Alkbottle”-Sänger Roman Gregory nach der Vorstellung: “Es gab zu wenig Zusammenhang, zu wenig Dramaturgie. Ich habe gehofft, dass ich an meine Grenzen gestoßen werde, aber das ist nicht passiert.” Er habe sich trotz des Titels nicht einmal beschämt gefühlt, “aber vielleicht liegt meine Grenze ja auch schon so hoch”.

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