Preisdebatte bei Barbershops in Vorarlberg: Wettbewerbsverzerrung oder effiziente Arbeitsweise?

In Vorarlberg, wo Barbershops immer beliebter werden (mehr dazu hier), entbrennt eine hitzige Diskussion über die Preisgestaltung für Haarschnitte und Bartpflege. Günther Plaickner, der Innungsmeister der Vorarlberger Friseure, äußert Bedenken über die oft günstigen Angebote vieler Barbershops, gegenüber dem ORF.
Unterschiedliche Preispolitiken und deren Folgen
Ein typischer Haarschnitt in einem Barbershop kostet oft unter 25 Euro, was laut Plaickner zu Wettbewerbsverzerrungen führen kann. "Wenn man nur mehr 18 bis 20 Euro zahlt, könne man von Wettbewerbsverzerrung reden". Er betont, dass auch in Barbershops gesetzliche Verpflichtungen wie Lohnzahlungen nach Kollektivvertrag und Sozialversicherungsbeiträge bestehen.
Kontroversen und Forderungen nach strengerer Überwachung
Plaickner schätzt, dass etwa 70 Prozent der Barbershops nicht den Vorschriften entsprechend arbeiten, was zu Einbußen beim Fiskus führt. "Wenn ordentliche Friseure für dieselbe Leistung 44 Euro verlangen und der Gewinn bei etwa zehn Prozent liegt, muss man nicht rechnen können, dass man sich hier im Schwarzbereich befindet. Hier geht einiges am Fiskus vorbei". Er fordert daher verstärkte Kontrollen durch die Finanzpolizei und appelliert an die Kunden, die preisgünstigen Angebote kritisch zu betrachten.
Verteidigung der Barbershops
Auf der anderen Seite steht Ibrahim Mohanad, Betreiber eines Barbershops in Dornbirn, der die niedrigeren Preise mit einer effizienteren Arbeitsweise begründet. Er berichtet von bis zu vier Kunden pro Stunde, verglichen mit maximal zwei in herkömmlichen Friseursalons.
(VOL.AT)