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Potenzieller Merkel-Nachfolger Merz arbeitet für "Finanzmonster" BlackRock

Friedrich Merz arbeitet für den Finanzriesen BlackRock.
Friedrich Merz arbeitet für den Finanzriesen BlackRock. ©Pexels/Eberhard Grossgasteiger
Friedrich Merz sitzt im Aufsichtsrat des "Finanzmonsters" BlackRock. Er ist Millionär und zählt sich selbst zur Mittelschicht. Am 7. Dezember könnte er zu Merkels Nachfolger gewählt werden.
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BlackRock und der mächtigste Mann der Welt
BlackRock stockt Beteiligung an Zumtobel auf

Am 7. Dezember könnte Friedrich Merz auf dem CDU-Bundesparteitag in Hamburg zu Merkels Nachfolger als CDU-Parteivorsitzender ernannt werden und damit in die Nähe des deutschen Kanzleramtes rücken. Seine Tätigkeit in diversen Aufsichtsräten großer Finanzunternehmen wird kontrovers diskutiert.

Merz arbeitet für “Finanzmonster” BlackRock

In der ZDF-Sendung “Markus Lanz” äußerte sich zuletzt Norbert Blüm, ehemaliger deutscher Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung, kritisch gegenüber Merz: „Der ist mir zu nah an der Finanzwirtschaft.” Merz ist seit 2016 als Aufsichtsratsvorsitzender der deutschen Tochtergesellschaft des weltweit größten Vermögensverwalters BlackRock tätig, den Blüm als „Finanzmonster“ bezeichnet.

“Verlängerte Arm eines Interessenverbandes”

„Diese Finanzwirtschaft führt die Politik am Nasenring durch die Welt. Die machen, was sie wollen. Die sind inzwischen die Herrscher der Welt. Wir haben kein Gegengewicht gegen diese Finanzkolosse“, erntet Blüm für seine weiteren Ausführungen Applaus vom Publikum und betont: „Die Politiker brauchen eine gewisse Unabhängigkeit. Ich habe nicht gern, wenn jemand in die Gefahr gerät, der verlängerte Arm eines Interessenverbandes zu sein.“

Der mächtigste Mann der Welt

Als Vorsitzender im Aufsichtsrat von BlackRock arbeitet Merz für den mächtigsten Mann der Welt – Laurence D. Fink. Der Amerikaner gilt als “König der Wall Street” und ist Mitgründer, Vorstandschef und Aufsichtsratschef von BlackRock. Im folgenden Video erfahrt ihr mehr über den einflussreichsten Finanzchef der Welt.

BlackRock auch in Vorarlberg aktiv

Laurence D. Fink ist mit seinem Unternehmen BlackRock, das mehr als 6 Billionen Dollar verwaltet, an fast jedem Großkonzern, darunter Apple, McDonald’s oder Nestlé beteiligt. Auch an deutschen Großunternehmen wie Volkswagen oder der Deutschen Post AG mischt BlackRock mit. Selbst am Vorarlberger Leuchtenhersteller Zumtobel hält der US-Finanzkoloss BlackRock seit 2016 4,96 Prozent der ausgegebenen Aktien. 2014 waren es noch 4,18 Prozent.

Millionär der Mittelschicht

Nicht nur mit seiner Position im Aufsichtsrat von BlackRock sorgt Friedrich Merz für Diskussionen. In einem Interview mit der deutschen Bild-Zeitung im November erklärte er, er sehe sich als Teil „der gehobenen Mittelschicht in Deutschland und nicht dieser kleinen sehr vermögenden, sehr wohlhabenden Oberschicht“. Dafür, dass er sich als Vermögensmillionär zur gehobenen Mittelschicht zählt, erntete Merz anschließend Kritik und Spott. Der Autovermieter Sixt machte die Aussage von Merz zum Thema eines Werbeplakats.

In der Bild am Sonntag legte Merz anschließend offen, dass er rund eine Million Euro brutto jährlich verdiene und sich aufgrund seiner ideellen Werte als Teil der Mittelschicht sehe. Inwiefern Merz trotz seiner Tätigkeit im Aufsichtsrat von BlackRock als unabhängiger Kandidat für den CDU-Parteivorsitz und damit auch für das deutsche Kanzleramt zu betrachten ist, bleibt fraglich.

(red.)

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