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Postverteilerzentren als Corona-Cluster: Rund 60 Fälle in NÖ und Wien

Die Post steht aktuell vor mehreren Herausforderungen.
Die Post steht aktuell vor mehreren Herausforderungen. ©APA/HERBERT NEUBAUER
In Niederösterreich und Wien kam es in Postverteilerzentren zu rund 60 Coronavirus-Infektionen. Doch nicht nur Krankheitsfälle sorgen für Herausforderungen bei der Post - auch das "Geschäft wie zu Weihnachten".

Nach 29 Corona-Fällen im Paketzentrum der Österreichischen Post in Hagenbrunn in Niederösterreich sind am Donnerstag weitere rund 30 Fälle von Beschäftigten im Postverteilzentrum Inzersdorf in Wien-Liesing bekannt geworden. Die Verbindung mit einem Bewohner der Flüchtlingsunterkunft in Erdberg mit einem Mitarbeiter im Postzentrum war hier Ursache, dass man auf die Fälle aufmerksam wurde.

Weitere Tests sind abzuwarten

Das berichtete Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) in am Donnerstagabend in "ORF - Wien heute" unter Hinweis auf eine neue Teststrategie der Stadt. Die Fälle in Inzersdorf bestätigte Andreas Huber vom Krisenstab der Stadt Wien gegenüber der APA, noch seien weitere Testergebnisse ausständig. Weitere Tests sind auch noch im Fall von Hagenbrunn abzuwarten. Hier stammen 22 der infizierten Personen ebenfalls aus Wien, sieben Erkrankte aus Niederösterreich.

Die derzeit wieder recht zahlreichen neuen Corona-Fälle in Wien ließen sich klar zurückverfolgen. Dabei handle es sich "zum überwiegenden Großteil" um Personen aus Familienverbänden von bereits infizierten Personen, sagte Huber am Donnerstag. Für die Post und ihre Kunden haben die neuen Corona-Fälle jedenfalls kurzfristige Konsequenzen, erfuhr man bei der Präsentation der Quartalszahlen.

Krankheitsfälle und "Geschäft wie zu Weihnachten"

Ein Sprecher der Post sagte gegenüber der APA, dass nicht nur die neuen Krankheitsfälle derzeit eine Belastung sind, denn zudem habe man seit dem Shut Down im Zuge der Coronavirus-Pandemie nur ein "Geschäft wie zu Weihnachten" und weitere Krankenstände beim Personal. Lieferverzögerungen von ein bis zwei Tagen seien derzeit die Folge. Die Situation werde jedoch mit Leihpersonal und Neueinstellungen bewältigt werden.

ABC-Einsatz im Postverteilzentrum Hagenbrunn

Das Bundesheer hat am Freitag einen ABC-Einsatz im Postverteilzentrum Hagenbrunn (Bezirk Korneuburg) begonnen. Bei den flächendeckenden Tests wurde mittlerweile bei 65 von 371 Mitarbeitern eine SARS-COV-2-Infektion diagnostiziert. Man wird darum die Post bis Ende Mai Verteilzentrum unterstützen, bestätigte Bundesheer-Sprecher Michael Bauer einen Bericht des ORF Niederösterreich.

"Es ist jetzt der Amtsarzt mit Angehörigen des ABC-Abwehrzentrums aus Korneuburg dort", berichtete Bauer. Die Dekontamination sollte noch im Laufe des Tages eingeleitet werden und spätestens am Sonntagabend abgeschlossen sein. Daraufhin sollen drei Schichten zu je 90 Soldaten 14 Tagen lang der Post im Paketzentrum unter die Arme greifen.

Nach Angaben der Post besteht keine Infektionsgefahr durch Briefe oder Pakete, die bisher aus dem Verteilerzentrum Hagenbrunn zugestellt wurden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) habe das klargestellt. Die Post habe zudem bereits zu Beginn der Krise kontaktlose Zustellungen eingeführt, erklärte Leitgeb.

(APA/Red)

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