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Positive Bewertung - Umstrittene Pankahyttn bleibt!

Seit einem Jahr gibt es die "Pankahyttn", ein Projekt des Fonds Soziales Wien für obdachlose Jugendliche in Wien-Fünfhaus. Die Bewertung des Projektes durch externe Spezialisten brachte nun ein positives Ergebnis. Die umstrittene "Pankahyttn" bleibt. Stadtreporter Video: Tag der offenen Tür 2007  | Stadtreporter Video: Punks fühlen sich überwacht 

Im Dezember 2007 startete der Fonds Soziales Wien das Projekt sozialbetreutes Wohnen für obdachlose junge Menschen im Haus Johnstraße 45. 25 Personen zogen mit ihren Hunden in das Haus. Bereits zu Projektstart Ende 2007 wurde festgelegt, dass nach etwa sechsmonatiger Projektlaufzeit eine externe Bewertung begonnen wird.

Die Evaluation durch das Unternehmen diepartner.at hatte zum Ziel, das Gesamtprojekt nach allgemein gültigen Qualitätskriterien zu bewerten. Vienna Online warf einen Blick auf die Ergebnisse des Berichts:

Nachbarn: Geteilte Meinungen
Die Anrainer stehen dem Projekt unterschiedlich gegenüber: Während ein Teil der Befragten sich durch die Anwesenheit der neuen Bewohner des Hauses kaum oder nicht gestört fühlt, gibt es eine Gruppe von Nachbarn, die sich durch das Projekt massiv beeinträchtigt fühlen.

Sozialarbeiter: Schwerer Stand
Die Sozialarbeiter zeigten sich teils zufrieden: Der Tagesablauf der Betreuten konnte stabilisiert werden, der Allgemeinzustand der Gruppe bessert sich. Aber eben nur teils: Als schwierig betrachten die Streetworker die Auffassungsunterschiede zwischen Bewohnern und Projektbetreibern hinsichtlich des Status des Hauses (autonom vs. betreut). Die 24-Stunden-Anwesenheit der Sozialarbeiter vor Ort wird von den Bewohnern nicht begrüßt, im Gegenteil gar massiv abgelehnt.

Umfeld: Relativ entspannt
Abgesehen vom äußeren Erscheinungsbild des Hauses und seiner Bewohner sind diese im Umkreis des Hauses – bis auf Einzelfälle – eher unaufällig. Laut Aussagen des befragten Polizeivertreters sei man mit der Situation sehr zufrieden, das Haus hätte Entspannung gebracht. Auch die Direktoren der naheliegenden Schulen sehen ihre anfänglichen Bedenken nicht bestätigt und beschreiben die Situation als ruhig und unproblematisch.

Unter den befragten Anrainern bezeichnet ein Teil die Situation nach anfänglichen Lärmproblemen als entspannt. Die befragten Nachbarn des direkt angrenzenden Hauses berichten hingegen von Problemen, der Fokus der Erregung liegt auf der wahrgenommenen Lärmbelästigung. Seitens des Marktamts und eines nahe gelegenen Kindergartens und Horts gibt es kaum Berührungspunkte und keinerlei Probleme mit den BewohnerInnen der Johnstraße 45 oder ihren Hunden.

“Das Gesamtergebnis der Evaluation des Hauses Johnstraße spricht für eine Weiterführung des Projektes Johnstraße 45. Allerdings brauchen wir im Interesse der Anrainer weitere Maßnahmen”, sagte FSW-Geschäftsführer Peter Hacker.
Gerhard Zatlokal, Bezirksvorsteher von Rudolfsheim-Fünfhaus, ortet Handlungsbedarf: “Das Evaluationsergebnis verdeutlicht, dass es noch viel Handlungsbedarf gibt, um das Haus auch für die unmittelbare Nachbarschaft verträglich zu machen.”

FPÖ: Massive Kritik
Als “6 Monate für heiße Luft”, bezeichnete Dietbert Kowarik, Bezirksobmann der FPÖ Rudolfsheim-Fünfhaus, die Präsentation der Evaluation zum Projekt Johnstraße 45. “Ganze sieben Anrainer wurden zu den nachbarschaftlichen Problemen befragt. Die Schwerpunkte der Evaluierung ging an den wesentlichen Fragestellungen, nämlich einer gründlichen Untersuchung der durch die Punks verursachten Probleme, vorbei. Es wurden auch keinerlei Beobachtungen vor Ort angestellt. Es stellt sich die ernsthafte Frage wer für die unnötigen Kosten dieser sinnlose Studie aufkommt”, meinte Kowarik in einer Aussendung.

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