Vor allem der Favoritner Verteilerkreis soll so weit wie möglich freigehalten werden. Das sagte der Favoritner Stadthauptmann Michael Lepuschitz am Montag. In der Vergangenheit kam es am Verteilerkreis immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Austria- und Rapid-Fans. Um das Stadion selbst wird eine Sicherheitszone eingerichtet.
“Wir haben für den Anmarsch der Rapid-Fans zwei Routen in Vorbereitung”, sagte Lepuschitz. Bei der einen – und bevorzugten – Strecke würden sich die Grün-Weißen am Reumannplatz versammeln und über die Laaerbergstraße, die Absbergbrücke und einen Verbindungsweg zum Nordwesten des Stadions gelangen. Der Verteilerkreis wäre in diesem Fall gar nicht betroffen, außerdem läge am Weg nur ein den Violetten zuzurechnendes Lokal, das Lepuschitz zufolge leicht zu sichern wäre.
Bei der anderen Route würde der Anhang der Hütteldorfer am Kika-Parkplatz auf der Grenzackerstraße zusammentreffen und über einen Teil des Verteilerkreises zum Südwesten des Stadions geleitet werden. “Klar ist: Die Rapidler wollen gemeinsam marschieren”, so der Stadthauptmann. Treffpunkt der Grünen ist laut Rapid-Clubservice-Leiter Andreas Marek um 18.30 Uhr am Reumannplatz. Welche Route letztendlich genommen wird, entscheidet sich, nachdem die Polizei beide Strecken begangen und abgefahren hat. Dabei spielt es neben dem Sicherheitsgedanken auch eine Rolle, wie Verkehrsbehinderungen möglichst vermieden werden können.
Bei diesem Derby gibt es eine Neuheit: Die neue Heimtribüne der Austria-Anhänger ist die Osttribüne, die Rapidler versammeln sich gegenüber im Westsektor. Auch wie die Grünen darauf reagieren, auf der ehemaligen Heimtribüne der Violetten zu stehen, bleibt abzuwarten.
Zusätzlich erhält das Derby Brisanz durch das Vorhergehende: Am 24. August war im Hanappi-Stadion ein Knallkörper aus dem Austria-Sektor direkt neben Rapid-Goalie Georg Koch detoniert und hatte bei dem Schlussmann schwere Gehörschäden zugefügt, von denen sich Koch noch immer nicht erholt hat. Lepuschitz: “Das hat den Austria-Fans sicher zu denken gegeben.” Vor der Osttribüne hängt derzeit zwar kein Netz, aber sollte etwas geworfen werden, haben Verein und Polizei bereits damit gedroht, solche Sicherungen zu installieren. “Das wollen die Fans sicher nicht, weil ja die Sicht auf das Spiel beeinträchtigt wird”, sagte der Beamte.
Vor dem Auswärtsblock auf der Tribüne West wurde sehr wohl ein Netz aufgehängt. Aus dem Anhang der Grün-Weißen wurde bereits Revanche für die Koch-Aktion angekündigt, so Lepuschitz. Die Einlasskontrollen werden jedenfalls sehr genau und ausführlich durchgeführt. Die bei den Fans beliebte Taktik, spät zu kommen, um so genauen Kontrollen zu entgehen, werde nicht aufgehen. “Wer zu spät kommt, versäumt eben die erste Hälfte”, kündigte Lepuschitz an.
Der Favoritner Stadthauptmann ging aber davon aus, dass jene Rapid-Anhänger vernünftig sein und “und sich nobel zurückhalten werden”, die bereits in der Vergangenheit aufgefallen und zum Teil verurteilt sind. “Es gibt aber immer einen Teil von Menschen, die wenig denken.” Bei diesen könne man nur an die noch vorhandene Vernunft appellieren und ihnen sagen: “Die Polizei schaut nicht mehr zu.”