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Polizei blickt Europa League-Spielen gelassen entgegen

Europa League: Polizei bleibt gelassen
Europa League: Polizei bleibt gelassen ©vienna.at/sportsshooter.at
Durchaus gelassen blickt die heimische Polizei den Europa-League-Fußballspielen der österreichischen Clubs entgegen. Gleichzeitig räumen Insider ein, dass durchaus die eine oder andere Begegnung mit Brisanz dabei sein könnte. Die erste gibt es bereits am kommenden Donnerstag, wenn Rapid im Ernst Happel-Stadion den Hamburger SV empfängt.
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“Herausforderungen sind solche Spiele immer”, sagte Peter Goldgruber, Leiter der sicherheits- und verkehrspolizeilichen Abteilung der Bundespolizeidirektion Wien, zur APA. Konkrete Anhaltspunkte, dass es zu Problemen unter den Fangruppen komme, habe man derzeit aber nicht. Die Hamburger wollen offenbar nur 2.000 der ihnen zugestandenen 4.000 Tickets in Anspruch nehmen. “Es gibt keine Information, dass da irgendetwas geplant ist”, sagte der Beamte.

Was die anderen Wiener Spiele betrifft, wollte Goldgruber keine Einschätzung abgeben. Seriöserweise lasse sich hier nur etwas sagen, wenn man den Informationsfluss kurz vor den Spielen von den Behörden der jeweils beteiligten Länder erhalte.

Sicherheitsrelevantes Potenzial scheint zum Teil jedenfalls vorhanden zu sein, so Experten. Neben Hamburg betrifft dies in der Rapid-Gruppe C vor allem auch Celtic Glasgow. Einerseits ist durchaus Sympathie zwischen den grün-weißen Fans beider Mannschaften vorhanden, andererseits gibt es da die Auseinandersetzung im Cupsieger-Bewerb 1984/85, als das Spiel in Glasgow nach einem Flaschenwurf gegen Rudi Weinhofer in Manchester neu ausgetragen wurde und Rapid durch ein Tor seines aktuellen Trainers Peter Pacult aufstieg. “Es wird unter anderem darauf ankommen, wie sich die Medien verhalten”, meinte ein Beobachter zur APA.

Ein Prüfstein für den Rapid-Anhang könnten auch die Begegnungen mit Hapoel Tel Aviv werden – im Hinblick auf antisemitische Sprechchöre, Transparente etc. “Das kann man nie ausschließen, dass einige Transparente entrollen”, sagte Goldgruber. Aber die Vereine würden in jüngerer Zeit verstärkt darauf achten, solche Vorkommnisse zu unterbinden.

Bei der Austria gilt ähnliches wie bei Rapid. Hier sind es vor allem die Spiele gegen Werder Bremen, die im Brennpunkt des Interesses stehen. “Wenn österreichische auf deutsche Mannschaften treffen, ist immer etwas drin”, betonte ein Experte. Weitgehend unbeschriebene Blätter sind in Sachen Fans und Sicherheitsrisiko hingegen die anderen Clubs, Athletic Bilbao und CD Nacional Funchal.

Durchaus heiß könnte es auch in Graz werden, empfängt Sturm doch Panathinaikos Athen und Galatasaray Istanbul. “Es bleibt abzuwarten, wie viele Anhänger diese beiden Clubs mobilisieren können”, sagte der Experte. Die Fans beider Mannschaften gelten als sehr heißblütig, bei den Griechen kommt eine Fan-Freundschaft zwischen deren Hardcore-Fans und den Rapid Ultras hinzu. Da aber Rapid am 5. November, wenn Panathinaikos zu Sturm kommt, ebenfalls zu Hause gegen Hapoel spielt, werden wohl nur wenig Grün-Weiße den Weg nach Graz finden.

In Salzburg gilt es vor allem das Spiel gegen Lazio Rom am 2. Dezember zu beachten. Die “Irriducibili”, wie Lazios Anhänger genannt werden, sind eine der größten italienischen Ultra-Gruppen und bekennen sich offen zu Faschismus und Rassismus. “In Salzburg fehlt ihnen sicher das Gegenüber, sie suchen es sich dann eben oft in der Polizei”, sagte ein Insider zur APA. Es bleibe aber abzuwarten, wie viele wirklich nach Salzburg mitfahren. Am vorletzten Spieltag der Europa League könnten die wesentlichsten Entscheidungen schließlich schon gefallen sein.

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