Politisches Wechselspiel in Altach

Altach. In gerade einmal knapp sechs Monaten werden in Vorarlberg die jeweiligen Gemeindevertretungen neu gewählt, kurz davor musste in Altach der Gemeindevorstand noch neu aufgestellt werden. Hauptgrund dafür war der Rücktritt von Vizebürgermeister Franz Kopf, der sich aufgrund der im Dezember stattfindenden Volksabstimmung über die Zukunft des Kiesabbaus – Kopf ist auch Geschäftsführer des gleichnamigen Kieswerks – aus der Politik zurückgezogen hatte. Das Amt des Stellvertreters von Langzeitbürgermeister Gottfried Brändle – auch er hat angekündigt bei der kommenden Wahl nicht mehr als Gemeindeoberhaupt zur Verfügung zu stehen – bekleidete Kopf immerhin neuneinhalb Jahre. Ihm folgt nun der 47-jährige Mittelschullehrer Kuno Sandholzer, der sich in der Wahl gegen seinen grünen Mitbewerber Willi Witzemann – der im Übrigen bei der Wahl gar nicht persönlich anwesend war – mit 15 gegen 9 Stimmen klar durchsetzen konnte. Sandholzer ist verheiratet, seit dem Jahr 2000 Mitglied der Gemeindevertretung und seit 2014, als Nachfolger von Elfriede Plangg Teil des Gemeindevorstands. Durch das Ausscheiden von Kopf aus Selbigen waren auch hier weitere Nachbesetzungen vonnöten. Einstimmig als neues Mitglied des Gemeindevorstands wurde der 48-jährige Landwirt Herbert Sohm gewählt. Sohm ist verheiratet und hat drei Töchter und sitzt bereits seit dem Jahr 2005 für die Altacher Volkspartei in der Gemeindevertretung. Seine Nominierung kann durchaus als kleine Überraschung bezeichnet werden, noch im Juni hatte er im Zuge der Diskussionen rund um die Zukunft des Kiesabbaus – sein Bauernhof steht in unmittelbarer Nähe zum derzeit betriebenen Abbaugebiet – gegen seine eigene Fraktion gestimmt. Die Ausschusstätigkeiten werden Sandholzer und Sohm weiterhin in ihren angestammten Bereichen – Jugend bzw. Soziales – weiterführen. Den Wirtschaftsausschuss, der vom zurückgetretenen Kopf bisher geleitet wurde, übernimmt der Stickereiunternehmer Thomas Giesinger.
Noch nicht gefunden – zumindest offiziell – wurde ein Nachfolger für den scheidenden Bürgermeister Gottfried Brändle. Der neue Kronprinz Kuno Sandholzer, dem immer wieder Ambitionen für dieses Amt nachgesagt wurden, verneinte auf Nachfrage jegliche Bestrebungen diesbezüglich, er sei mit voller Leidenschaft Lehrer und wolle das auch bleiben. Randnotiz: In der Altacher Mittelschule hat Direktor Edgar Natter seine Pensionierung für März angekündigt. Sandholzer bestätigte nur Gespräche und Verhandlungen im Hintergrund über einen möglichen Bürgermeisterkandidaten und dass er nach der Wahl auch weiterhin als Stellvertreter zur Verfügung stehen wird. Noch bleibt also offen, wer für die Altacher Volkspartei in das Rennen um den bald vakanten Bürgermeistersessel gegen den grünen Bürgerlisten Vertreter und Volksabstimmungsinitiator Bernhard Weber steigen wird. Seine Kandidatur gilt schon seit längerem als fixiert. Neben den bisher agierenden Personen innerhalb der Altacher Schwarzen scheint auch ein völliger Neueinsteiger möglich. CEG