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Pokemon Go bringt Nintendo riesiges Börsenplus

Neues Pokemon-Spiel bringt Nintendo frischen Wind
Neues Pokemon-Spiel bringt Nintendo frischen Wind
Der Hype um das Smartphone-Spiel Pokemon Go hat den Börsenwert des japanischen Videospielkonzerns Nintendo binnen weniger Tage in die Höhe katapultiert. An den vier Handelstagen bis Dienstag verbuchte die Nintendo-Aktie in Tokio ein Plus von insgesamt 59 Prozent. "Sehr bald" soll das Spiel auch in Österreich verfügbar sein. Im Internet kursieren aber Anleitungen, wie es vorher zu beschaffen ist.


Die kostenlose Spiele-App Pokemon Go war erst in der vergangenen Woche an den Start gegangen. Sie animiert die Spieler, mit ihrem Smartphone durch die Gegend zu laufen und in der “echten Welt” versteckte Pokemon-Tierchen “einzufangen”. Entwickelt wurde das Spiel vom Studio Niantic zusammen mit der Nintendo-Tochter The Pokemon Company.

Bisher ist Pokemon Go nur für Nutzer in Australien, Neuseeland und den USA in den offiziellen App-Stores zu haben. “Sehr bald” werde das Spiel auch ihn Deutschland und Europa veröffentlicht, sagte ein Sprecher von Nintendo Deutschland der Nachrichtenagentur AFP. Auf den Starttermin hätten “verschiedene Faktoren” einen Einfluss.

In Australien brachen wegen der großen Nachfrage am Dienstag zeitweise die Server für den Download des Spiels zusammen. Die Polizei im Bundesstaat Western Australia betonte zudem auf Facebook, beim widerrechtlichen Betreten eines Geländes oder Gebäudes helfe die Ausrede “Ich wollte Pokemon sammeln” nichts.

In Sydney spazierten bereits am Sonntag tausende Spieler mit dem Smartphone vor der Nase zum Hafen, um in der Nähe der Oper und des Botanischen Gartens Monster zu fangen. In Darwin riet die Polizei auf Facebook, es sei nicht nötig, die als “Pokestop” dienende Polizeistation auch zu betreten – Die zum Fangen erforderlichen virtuellen Pokebälle gebe es auch so.

Die Begeisterung für das Smartphone-Spiel hat indes in einem Krankenhaus in Amsterdam für unliebsame Vorfälle gesorgt. Das Akademische Medizinische Zentrum (AMC) in der niederländischen Metropole sah sich am Dienstag gezwungen, Besucher aufzufordern, beim Spielen von Pokémon Go nicht mehr in nicht-öffentliche Bereiche des Krankenhauses einzudringen.

“Es gibt tatsächlich ein krankes Pokemon im AMC, aber wir sorgen gut für es. Bitte besucht es nicht”, teilte die Klinik im Kurznachrichtendienst Twitter mit. Beigefügt war ein Bild der Pokemon-Figur Pikachu neben einer Taschentücher-Box.

“Seit gestern ist uns aufgefallen, dass junge Leute mit Smartphones im Gebäude herumlaufen und in Bereiche gehen, in denen sie nicht sein sollten”, sagte die AMC-Sprecherin Loes Magnin. Einige Spieler hätten sich sogar im Keller des Krankenhauses wiedergefunden, wo unter anderem Kleidung desinfiziert wird. “Die Patienten brauchen Ruhe und Erholung”, mahnte Magnin.

Laut einem Bericht des niederländischen Rundfunks gingen in den vergangenen Tagen zudem bei der Polizei Beschwerden über verdächtige Mobilfunknutzer ein, die Häuser fotografieren. Der Verdacht, es handle sich um Einbrecher, die neue Ziele auskundschafteten, erhärtete sich nicht. Die auffälligen Handynutzer entpuppten sich vielmehr ebenfalls als Pokemon-Go-Spieler.

Nintendo selbst hat das Spiel zwar nicht entwickelt, aber der gigantische Erfolg der App beflügelt das Unternehmen. Allein am Dienstag legte die Aktie um fast 13 Prozent zu und schloss bei 22.840 Yen (201,71 Euro). Die Anleger hofften, dass Pokemon Go “ein neues Kapitel für das künftige Wachstum von Nintendo aufschlägt”, sagte der Händler Takashi Oba von Okasan Securities. Der Erfolg untermauere die “Glaubwürdigkeit” der Geschäftspolitik des Unternehmens, sagte der Analyst Eiji Maeda.

Nintendo hatte lange gezögert, Spiele fürs Smartphone zu entwickeln, weil der Konzern eine Schwächung seines Geschäfts mit Spielekonsolen fürchtet. Nintendo verkauft die Wii; im Frühjahr 2017 soll die neue Heimkonsole mit vorläufigem Projektnamen NX auf den Markt kommen.

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