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Pointner nominierte schon fünf Athleten für die Tournee

Nach einer durch die Absage der Bewerbe in Harrachov fast zweiwöchigen Pause geht der Weltcup der Skispringer schon mit der Generalprobe für die Vierschanzen-Tournee weiter. Engelberg ist traditionell der Schauplatz kurz vor Weihnachten, in der Schweiz wird heuer von Freitag bis Sonntag dreimal um Weltcup-Punkte gesprungen, da einer der Harrachov-Bewerbe nachgetragen wird.

Gregor Schlierenzauer, im Vorjahr Dritter und Erster, geht bereits auf Weltcupsieg Nummer 26 los und kommt als Weltcupleader in die Schweiz.

Cheftrainer Alexander Pointner, der sich am Mittwoch mit seiner Equipe auf die Fahrt in die Schweiz begab, hat sich schon auf fünf Fixstarter für die am 28. Dezember beginnende 58. Jack-Wolfskin-Vierschanzentournee festgelegt. Neben den drei bisherigen Podestplatz-Lieferanten Schlierenzauer, Thomas Morgenstern und Titelverteidiger Wolfgang Loitzl – der sich von einer Erkältung am vergangenen Wochenende erholt hat, in der Schweiz aber dabei ist – sind auch Andi Kofler und Stefan Thurnbichler im Team.

Thurnbichler und Lukas Müller hatten mit ihren Erfolgen in den ersten vier Kontinentalcup-Springen den siebenten Quotenplatz für Österreich für die Tournee schon gesichert, Kontinentalcup-Leader Thurnbichler erhielt schon sein Tournee-Ticket.

Für Manuel Fettner und Martin Koch bedarf es nun guter Leistungen bei den drei Bewerben in Engelberg, ihr Tournee-Ticket wackelt noch. “Sollten Fettner oder Koch noch nicht in der Leistungsklasse springen wie sie es sich auch selbst vorstellen, dann haben wir noch einige Joker im Köcher”, sagte Pointner Dienstagabend im Gespräch mit der APA – Austria Presse Agentur.

Sein Team hat sich seit Lillehammer, wo seine Schützlinge inklusive Trainingstagen bis zu 60 Schneesprünge absolviert haben, hauptsächlich regeniert, neben dem normalen Kraft- und Sprungkraft-Training absolvierten nur Morgenstern, Koch und Fettner je einmal in der Ramsau Sprungeinheiten. Sowohl technisch, als auch körperlich sei sein Team aber sehr gut beisammen, bestätigte der vierfache Familienvater.

Wie in einer Familie ist auch die Stimmung im ÖSV-Team, daher wird es in Engelberg auch eine ganz kleine Weihnachtsfeier geben. “Meine Jungs kriegen immer in Engelberg ein kleines Geschenk”, verriet Pointner. “Ich habe das vor zwei Jahren angefangen. Eine schöne Sache, weil man sich doch immer etwas überlegt für den einzelnen. Der Schlieri hat letztes Jahr ein Kochbuch bekommen, weil er sehr gerne kocht.” Pointner schätzt daran auch, dass er sich so einmal ganz andere Gedanken über seine Athleten machen muss. “Und nicht nur wie man noch einen Meter weiterspringen kann.”

Ob er auch selbst etwas bekommt? “Sie schenken mir genug zurück das ganze Jahr, weil es einfach eine schöne Zeit ist mit ihnen.” Und mit sportlichen Erfolgen ist Pointner seit Jahren ja wirklich verwöhnt. In Engelberg könnte die Tournee-Generalprobe wieder Grund zur Freude bringen. “Die Schanze liegt dem Gregor sehr gut. Auch Thomas Morgenstern wartet schon sehr lange auf einen Sieg, es ist nur noch eine Frage der Zeit.”

Schlierenzauer und Co. bleiben auch noch bis Montag in Engelberg und werden dort auch noch ein zusätzliches letztes Training vor Weihnachten absolvieren. An diesem Tag nennt Pointner auch die restlichen beiden Starter für die Tournee nach Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen.

Nach den heftigen Diskussionen von Lillehammer, als Schlierenzauer einmal mehr mit gefährlich viel Anlauf abgelassen wurde, hatte der Nordische ÖSV-Direktor Toni Innauer ja einen offenen (Beschwerde-)Brief an die FIS formuliert. Ob es schon Reaktionen gab? “Ich schaue jeden Tag im Internet nach, ob sich von den zuständigen Herren auch jemand äußert”, meinte Pointner. Lediglich aus seinem privaten und sportlichen Umfeld sei viel Zuspruch gekommen. Gefreut hat er sich auch über ein unterstützendes Statement eines anderen Landes von der Konkurrenz.

Auch wenn die FIS sich (bisher) bedeckt hält, glaubt Pointner, dass man für das Thema allseits sensibilisiert worden sei. Die FIS muss ja auch im alpinen Bereich derzeit in Sicherheitsfragen viel Kritik einstecken.

Über seine Zukunft denkt der noch 38-jährige Pointner, dessen Vertrag nach dieser Saison ausläuft, freilich noch gar nicht nach. “Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt”, kommentiert er wenig überraschend. “Momentan macht es mir soviel Spaß wie noch nie, weil jede Saison eine neue Herausforderung ist, es ist noch so viel Bewegung in der Mannschaft.”

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