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Playmobil: Der Film - Kritik und Trailer zum Film

Lego oder Playmobil? Das ist jetzt nicht nur im Kinderzimmer eine Gewissensfrage, sondern auch im Kino. Nach dem "Lego Movie" legt die Konkurrenz nun nach mit "Playmobil: Der Film". Darin geht es um den kleinen Charlie und seine große Schwester Marla, deren Leben nach dem Unfalltod ihrer Eltern sehr traurig geworden ist. Abhilfe verspricht da die Playmobil-Ausstellung, die in der Stadt ist.

"LEGO Movie" war mit seinem verrückten Chaos und doppelschneidigen Humor ein witziger Kinoerfolg, daher waren die Hoffnungen des deutschen Konkurrenzunternehmens für "Playmobil: Der Film" von Regisseur Lino DiSalvo berechtigterweise hoch. Enttäuschenderweise handelt es sich dabei aber um ein sentimentales Kinderabenteuer, das großteils als Spielzeugwerbung fungiert. Ab Donnerstag im Kino.

Playmobil: Der Film - Kurzinhalt zum Film

Der Animationsfilm von LEGO war ein Riesenerfolg, sowohl beim Publikum, als auch unter Kritikern. Es ist also leicht anzunehmen, dass nach seinem Kinostart 2014 in den Spielzeugfirmen auf der ganzen Welt die Dollarzeichen in den Augen aufblitzten. Wenn Phil Lord und Chris Miller ("21 Jump Street") die dänischen Plastikbauklötze in einen Blockbuster verwandeln konnten, könnten sie es auch? Leider ist der Bauplan nicht aufgegangen. Die Handlung scheint oft eher eine Ausrede dafür zu sein, so viele Playmobil-Welten wie möglich zu zeigen - und stark dafür zu werben.

Während "The LEGO Movie" in der realen Welt endete, startet "Playmobil: Der Film" darin. Anya Taylor-Joy ("The Witch") spielt Marla, ein lebhaftes Teenager-Mädchen, das im Begriff ist, die Welt zu bereisen, als sie herausfindet, dass ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind. Eine Tragödie für Marla, die ihre Weltenbummelpläne an den Nagel hängen und sich um ihren kleinen Bruder Charlie (Gabriel Bateman) kümmern muss. Fünf Jahre später scheint aus Marla eine freudlose, alleinerziehende Mutter geworden zu sein, während Charlie natürlich rebellisch geworden ist.

Es dauert nicht lange, und die beiden werden auf magische Weise in die miniaturisierte Welt von Playmobil versetzt, damit Marla ihre innere Abenteurerin wiederfinden kann, auf der Suche nach Charlie, nachdem er vom wahnsinnigen römischen Kaiser Maximus (Stimme: Adam Lambert) entführt wurde. Zum Glück findet sie unterwegs Hilfe von einem schrulligen Food-Truck-Fahrer (Jim Gaffigan) und einem hoffnungslos selbstgefälligen James Bond-Verschnitt namens Rex Dasher (Daniel Radcliffe). Dabei wird jedes nur erdenkliche Playmobil-Zubehör immer schön in Szene gesetzt.

Playmobil - Der Film: Die Kritik

US-Debütregisseur Lino DiSalvo, ein ehemaliger Disney-Animator, der für den Erfolg von "Frozen" und "Tangled" mitverantwortlich war, und die Autoren Blaise Hemingway, Greg Erb und Jason Oremland, führen uns durch so viele Playmobil-Welten wie möglich: den Wilden Westen in einer Sekunde, das alte Rom in der nächsten, Märchenland und Wikinger mit Drachen und Autos. Der Film ist auch ein bisschen ein Musical, also singen die Figuren hin und wieder ein generisches Lied, wie zum Beispiel die Popsängerin Meghan Trainor als gute Fee.

"Playmobil: Der Film" wurde von dem relativ unbekannten französischen Studio Method Animation produziert, aber das Kreativteam hat sich nicht besonders viel einfallen lassen. Sollte nicht alles aus Plastik sein? Warum haben die Pferde dann Fell? Im Laufe des Films wird es immer schwieriger, das, was auf dem Bildschirm zu sehen ist, mit der Realität dessen zu verbinden, was Playmobil ist, was es so besonders macht, und wie Kinder damit spielen. Im Gegensatz dazu hatte "The LEGO Movie" eine kindliche Kreativität, eine zusätzliche Meta-Erzählebene für Erwachsene und eine originelle Optik: es sah wie das Ergebnis echter Legobauarbeiten aus.

Eingebettet in den Abspann ist eine Widmung an Horst Brandstätter, den deutschen Unternehmer, der in den 1970er-Jahren die Ideen des Erfinders Hans Beck realisierte. Jeder weiß, dass Filme, die auf Spielzeug basieren, gemacht werden, um mehr Spielzeug zu verkaufen. Der Mangel an Vorstellungskraft oder Kreativität ist dennoch frustrierend. Es wird jungen Zuschauern sicher gefallen, aber eigentlich haben Kinder eine solch triviale Markenwerbung nicht verdient.

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(APA/Red)

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