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Plastic Free July: "Nackte" Haarpflege-Routine von Lush im Test

"Jungle" von Lush: Ein fester Conditioner spart jede Menge Plastikmüll
"Jungle" von Lush: Ein fester Conditioner spart jede Menge Plastikmüll ©LUSH
Passend zur aktuell zelebrierten Zero Waste-Initiative rund um den plastikfreien Monat: VIENNA.at durfte sich davon überzeugen, dass Haarshampoo, Balsam und Haarkur ganz ohne unnötigen Plastikmüll auskommen können.
So sieht "nackte" Haarpflege aus
Zero Waste: Unverpackte Pflegeprodukte

Der Juli steht nicht nur beim britischen Kult-Kosmetikkonzern Lush im Zeichen des Verzichts auf Verpackungen aus Einwegplastik, die einerseits im Lebensmittelbereich, anderseits auch ganz besonders rund ums Badezimmer ein riesiges Umweltproblem darstellen.

Plastik Free July: Das sind die Alternativen zu Plastikflaschen

Die meisten von uns kennen und nutzen Haarshampoo, Conditioner und Pflegekuren abgefüllt in Plastikflaschen - die nach Gebrauch oft auch noch nicht ideal getrennt werden und kurzerhand im Restmüll landen. Dass das nicht so sein muss, zeigen immer mehr Beauty-Artikel-Produzenten, die etwa festes Haarshampoo auf den Markt bringen.

Einer der Vorreiter, aus dessen Hand bereits komplette Pflege-Routinen für so gut wie jedes Haar vollkommen unverpackt erhältlich sind, ist Lush. Solid Shampoos aller Art gibt es in dem vielfach für seine kunterbunten Seifen bekannten Unternehmen schon viele Jahre - doch nun hat man in Sachen nackte Haarpflege vollends mobil gemacht. Feste Conditioner sind dort nun ebenso im Sortiment wie intensiv pflegende Haarkuren, die ebenfalls gänzlich ohne Verpackung auskommen.

Keine neue Pflegeroutine ohne typgerechte Beratung

Nach einer intensiven - coronabedingt virtuellen - fachkundigen Beratung durch zwei Lush-Mitarbeiterinnen kristallisierten sich für unseren Produkt-Test in jedem dieser drei Bereiche die Produkte heraus, die für meine überschulterlangen, unbehandelten Haare, denen es an Volumen fehlt und die unter der klassischen Fettender Ansatz/Trockene Spitzen-Problematik leiden, ideal sind.

Teil meiner neuen nackten Haarpflege-Routine, die ich testen darf, sind somit der Shampoo Bar "Flyway Hair", der feste Conditioner "Jungle" und das Hot Oil Treatment "Yuge".

Festes Haarshampoo: Müll sparen und beste Pflegewirkung genießen

Plastik braucht, wie Lush auf seiner Website angibt, Schätzungen zufolge etwa 450 Jahre, um sich in winzige Einzelteile zu zerkleinern. Dass man hier dringend gegensteuern sollte, ist keine Frage - und so verlangen immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten nach Alternativen zu Shampoos in Plastikflaschen. Voilà: Shampoo Bars, die pro Stück etwa drei 250 ml-Flaschen Haarshampoo ersetzen können. Von Januar 2015 bis Januar 2016 konnte Lush mit dem Verkauf fester Shampoo Bars weltweit die Verwendung von 15.890.925 Plastikflaschen sparen. Zahlen wie diese geben Hoffnung.

Doch natürlich will man auch bei der Qualität der verwendeten Produkte keine Abstriche machen - und "Flyway Hair" ist ein gutes Beispiel dafür, dass die "Öko-Variante" sich hinter herkömmlichem Shampoo keinesfalls verstecken muss.

LUSH

"Flyway Hair" von Lush: Sommerliche Frische für den Kopf

Der Shampoo Bar enthält Meersalz sowie etwas namens "Sarcocorniapulver", das laut Produktversprechen dazu geegnet sein soll, dem Haar Glanz, Form, Substanz, Volumen und reflektierendes Strahlen zu verleihen. Zur Reinigung der Kopfhaut beinhaltet das Produkt Zitronenöl, zur Pflege und Beruhigung Kamille.

Was natürlich wie bei so vielen Lush-Produkten als Erstes auffällt, ist der Duft des runden, mit grobem Meersalz bestreuten Shampoo Bars, der in diesem Fall sommerlich-frisch anmutet und an jene Meeresbrise denken lässt, die uns heuer krisenbedingt vielfach verwehrt bleibt. Ideal also, um wenigstens unter der Dusche und mental auf eine Reise ans Meer zu gehen. Bei der Anwendung eines festen Shampoos stellt man natürlich Unterschiede zur Flüssig-Variante aus der Shampooflasche fest. So erfordert es ein wenig Reibung des angefeuchteten Shampoo Bars zwischen den Händen, um das Produkt auftragen zu können. Schnell kommt es hier jedoch zu einer angenehmen Schaum-Entwicklung und einem intensiven Duft. Das Shampoo lässt sich dann auch gut verteilen und ein "quietschiges" Geräusch lässt vermuten, dass es seine Reinigungswirkung verrichtet. Ein Eindruck, der sich auch nach dem Föhnen bestätigt: Die Haare sind vom Ansatz bis zu den Spitzen weich und gut mit Feuchtigkeit versorgt, fühlen sich sauber und keineswegs ölig an.

LUSH

Nacktes nachhaltig aufbewahren: Der Cork Pot macht's möglich

Natürlich muss man ein solches "nacktes" Produkt aber dennoch irgendwo aufheben, wenn man es gerade nicht benutzt oder gar auf Reisen mitnehmen will. Die ideale, umweltverträgliche Lösung, die es zur Aufbewahrung der Shampoo Bars aus dem Hause Lush gibt, ist der Cork Pot.

Dieser nachhaltige Behälter besteht aus in Portugal gewonnenem Kork und ist zu 100% natürlich und kompostierbar. Da Kork von Natur aus wasserabweisend ist und schnell trocknet, zugleich aber den Inhalt nicht hermetisch versiegelt, ist er ideal zur Aufbewahrung fester Shampoos geeignet.

Der Kork, aus dem der Cork Pot besteht, erzählt zudem eine ganz eigene Nachhaltigkeitsgeschichte - denn es handelt sich um ein CO2-neutrales Produkt, das im Juli 2019 mittels einem traditionellen Segelschiff auf einer vierwöchigen Reise von Portugal nach Poole/Dorset in England transportiert wurde. Korkeichen bündeln zudem selbst CO2. Das Ergebnis ist ein CO2-neutrales Produkt, das im August 2019 vom Carbon Trust zertifiziert wurde. Das traditionelle Handwerk der Korkernte sichert darüber hinaus rund 100.000 Menschen in der Region ein Einkommen. Jeder 35g Cork Pot bündelt das 33-fache seines Gewichts an Kohlendioxid, somit circa 1,2 kg CO2 aus dem Atmosphäre. Jede Menge Argumente also, seinem festen Shampoo ein solches Kork-Zuhause zu geben.

Welcome to the "Jungle": Ein fester Balsam im Test

Doch zurück zur Haarpflege: Der zweite Schritt meiner neuen Haarpflege-Routine ist der gepresste Conditioner-Bar "Jungle". Ein hellgrünes, ovales Ding, das so ganz anders in der Hand liegt als eine Flasche Haarbalsam, und doch eine Pflegewirkung auffährt, dass sich herkömmlicher Conditioner warm anziehen muss. Enthalten sind hier Kakaobutter und Avocado, dazu Kumquat. Der Duft ist am besten als irgendwie "kräutrig", fruchtig und erdig zu beschreiben, und erinnert ein wenig an Patchouli. Auf jeden Fall ist "Jungle" so etwas wie ein "Hingucker für die Nase", zumal auch das Aroma sehr lange angenehm, aber nicht aufdringlich in den Haaren wahrnehmbar bleibt.

Um den festen Conditioner verteilen zu können, empfiehlt sich auch hier ein wenig Geduld und das Reiben zwischen den Handflächen unter warmem Wasser - oder gleich das Entlangziehen von "Jungle" an den nassen Haarlängen. Rasch fühlen sich die Haare damit geschmeidig und "flutschig" an, das Ausspülen geht ebenfalls problemlos. Beim Haare Föhnen fällt auf, wie leicht sich die Längen frisieren lassen und dass der Duft im trockenen, prachtvoll glänzenden Haar tatsächlich bis zur nächsten Haarwäsche verbleibt. Prädikat: Sehr überzeugend!

"Yuge": Wie ein Hot Oil Treatment von Lush funktioniert

Wie Rapunzel und Co. wissen, ist es mit Shampoo und Conditioner nicht getan - irgendwann zwischen einmal pro Woche und einmal pro Monat darf es auch eine reichhaltige Haarkur sein. Passend zu meinen Haar-Wünschen wurde mir hier das Hot Oil Treatment "Yuge" empfohlen. Optisch ist dies ein wachsiges Sechseck, in dem eine Art Eisstäbchen steckt.

Meersalz für Volumen, Jojobaöl für Glanz und ein minzig-frischer Duft machen neugierig, wie es mir mit dieser Zero-Waste-Alternative zu herkömmlichen Haarkuren gehen wird. Ein wenig Zeit sollte man für den Gebrauch der Hot Oil Treatments von Lush schon einplanen - doch der Mehraufwand für dieses Pflege-Ritual lohnt sich, wie ich feststelle. Das Stäbchen, an dem sich die feste Haarkur befindet, wird in ein Viertelliter-Häferl gesteckt, mit kochendem Wasser aufgegossen und 20 Minuten gewartet, bis sich dieses vollständig aufgelöst hat. Spannend: Die Mischung beginnt hochzuschäumen, beim Umrühren mit dem Stäbchen kann man schon die cremige Konsistenz erahnen, die das Produkt nun hat. Als das Hot Oil Treatment entsprechend abgekühlt ist, trage ich es mühelos ab den Ohren in den Haarlängen auf, wickle mir ein Handtuch um den Kopf und entspanne für 20 Minuten in der Badewanne. So macht Haarpflege Spaß!

"Experiment Unverpackte Haarpflege-Routine": Das Fazit

Nach ausreichender Einwirkzeit geht es ans Auswaschen, wobei nach Empfehlung meiner Lush-Beraterinnen beim Ausspülen wieder "Flyway Hair" und "Jungle" zum Einsatz kommen, um die volle Pflegewirkung zu genießen. Diesmal habe ich nun also wirklich alle drei Produkte kombiniert, wobei mir von "Yuge" noch genug übrig geblieben ist, dass es für mindestens zwei weitere Anwendungen reicht. Das Ergebnis überzeugt mich vollkommen: Keinerlei Knoten mehr, leicht kämmbares, rundum duftendes Haar, das null Probleme und einfach Freude macht. "Experiment Unverpackte Haarpflege-Routine" war ein voller Erfolg!

Auch auf der Suche nach Zero-Waste-Alternativen für die tägliche Haarpflege? Hier geht es zur kompletten nackten Haarpflege von Lush.



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