Pinkelnig: "Ich will heim zu meinen Herzensmenschen"

Die 34-Jährige war einmal mehr beste ÖSV-Aktive, Platz sechs stellte aber niemand so richtig zufrieden. Auch die insgesamt zweite WM-Entscheidung vom großen Bakken endete ohne ÖSV-Medaille, Pinkelnig reiste aber doch immerhin mit zweimal Silber ab.
"Jetzt haben sie mich ein bisschen erdrückt"
"Ich will heim, zu meinen Leuten, zu meinen Herzensmenschen. Ich brauche ganz, ganz dringend Menschen, die nahe an meinem Herzen sind. Es gibt einfach einige Dinge in dem Job-Profil, die sehr schwer für mich sind. Jetzt haben sie mich ein bisschen erdrückt, und deswegen muss ich weg - damit ich wieder ein bisschen schnaufen kann", sagte die Vorarlbergerin in ihrem letzten Interview vor der Abreise. Zu Mittag sei sie im Hotelzimmer gesessen und habe geheult. "Im Hintergrund müssen die Dinge einfach gut zusammenlaufen, das war halt nicht der Fall", ließ sie wissen.
Schon die gesamte, Anfang November begonnene Saison über liegt eine hohe rot-weiß-rote Erwartungshaltung auf Pinkelnig, da die Gesamtweltcup-Titelverteidigerin Sara Marita Kramer nie richtig in Schwung kam und Österreichs Rekord-Siegerin Daniela Iraschko-Stolz die Saison verpasste. Mit sechs Siegen bzw. 17 Podesträngen im Weltcup sowie der klaren Gesamtweltcupführung gelang Pinkelnig mehr als zu erhoffen war. Nun erwartete die Nation Gold von ihr, nachdem das davor weder bei den alpinen noch bei den nordischen Weltmeisterschaften ÖSV-Aktiven gelungen war.
"Die Erwartungen waren sehr groß"
Für ÖSV-Cheftrainer Harald Rodlauer blieb der Druck auf sein Team bzw. Pinkelnig im speziellen auch nicht unbemerkt. "Die Erwartungen waren sehr groß. Du kommst als Weltcupführende, bist im Nationencup vorne - da erwartet jeder die Medaillen. Es könnte aber auch in die andere Richtung gehen." Der Coach rechnete Pinkelnig jedenfalls ihre WM-Leistungen hoch an, zog für sie eine positive Bilanz: "Eva hat ihre Nerven im Zaum gehabt hat, sie fährt mit zwei Medaillen heim."
(APA)