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Olympia-Saison für Pinkelnig nach Kreuzbandriss zu Ende

Schwere Verletzung und Saisonende bei Eva Pinkelnig/Archivbild
Schwere Verletzung und Saisonende bei Eva Pinkelnig/Archivbild ©APA/NTB
Für Skispringerin Eva Pinkelnig ist der Traum von den Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand und Cortina d'Ampezzo jäh geplatzt. Die 37-jährige Vorarlbergerin zog sich am Donnerstag bei ihrem Sturz beim Sommer-Grand-Prix auf der Olympia-Schanze in Predazzo unter anderem einen Riss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie zu und fällt damit die ganze Saison aus. Am (heutigen) Freitag wird die Gesamtweltcupsiegerin 2022/23 operiert.

Bei der Untersuchung in der Privatklinik Hochrum bei Innsbruck wurde zudem ein Riss des Innen- und Außenmeniskus sowie ein Knorpelschaden diagnostiziert. Pinkelnig war beim ersten Testbewerb auf der neuen Olympia-Schanze in Italien im zweiten Durchgang gestürzt. Sie kam beim Mattenspringen nach der Landung zu Fall, hielt sich im Auslauf direkt am linken Knie und blieb mehrere Minuten mit großen Schmerzen liegen. Die Schanzen im Val di Fiemme sind für die Winterspiele im kommenden Februar neu gebaut worden, der Sommer-GP dient als erster Test.

Olympia-Traum platzte

"Manchmal platzen (Olympia)-Träume wie Seifenblasen", schrieb Pinkelnig in einer ersten Reaktion auf Instagram. Die heimische Weltcup-Rekordsiegerin sprach von einer neuen, großen Herausforderung und bedankte sich für die Anteilnahme. "Jetzt brauche ich vor allem Ruhe für die OP - und dann all meine Energie für eine vollständige Heilung."

Frauen-Cheftrainer Thomas Diethart bezeichnete den Ausfall als "sehr, sehr schade" für das Team und die Athletin. "Wir müssen nach der OP schauen, wie der weitere Fahrplan ist." Florian Liegl, Sportlicher Leiter im ÖSV, berichtete, dass Pinkelnig auf der Fahrt nach Hochrum "sehr fokussiert und klar im Kopf war. Sie war immer auf die Genesung ausgelegt." Ganz klar sei der Punkt, zu hundert Prozent gesund zu werden. Über ihre Zukunft werde sie momentan keine Aussagen tätigen.

Der behandelnde Chirurg Christian Fink berichtete am Freitagabend von einem erfolgreichen eineinhalbstündigen Eingriff. "Es wurde das Kreuzband behandelt, beide Menisken genäht und die Knorpelstücke entfernt", sagte Fink in einer ÖSV-Aussendung. Pinkelnig könne schon ab Samstag mit ersten Reha-Maßnahmen beginnen.

Offene Rechnung mit Olympia

Mit 16 Einzel-Weltcupsiegen, vier Weltcuperfolgen mit dem Team und sechs WM-Medaillen (5x Silber, 1x Bronze) gehört Pinkelnig, 2023 Österreichs Sportlerin des Jahres, zu den erfolgreichsten Skispringerinnen der ÖSV-Historie. Mit Olympia hätte Pinkelnig allerdings noch eine Rechnung offen. Bei den Winterspielen 2022 in Peking belegte die Spätstarterin, die erst im Alter von 26 Jahren ihr Weltcup-Debüt gefeiert hatte, bei ihrem Olympia-Debüt enttäuschend den 20. Platz auf der Normalschanze und wurde für das Mixed-Team nicht nominiert.

Bei den kommenden Winterspielen in Italien, wo erstmals auch ein Frauenbewerb auf der Großschanze stattfinden wird, muss die Weltcup-Siebente der vergangenen Saison zuschauen. Damit gehen die ÖSV-Springerinnen um Jacqueline Seifriedsberger, Lisa Eder und Julia Mühlbacher dezimiert in die Olympia-Saison. Ende August hatte Sara Marita Kramer ihre Karriere beendet.

Hörl und Tschofenig in Frühform

Im Schatten des Sturzes und der schweren Verletzungen Pinkelnigs gewann Jan Hörl auf der kommenden Olympia-Normalschanze indes den Sommer-Grand-Prix-Bewerb der Männer. Der Salzburger siegte 2,1 Punkte vor dem Kärntner Gesamtweltcupsieger Daniel Tschofenig. Hinter dem Japaner Ryoyu Kobayashi wurde Maximilian Ortner Vierter. Stefan Kraft belegte Rang zehn. Der Vorarlberger Niklas Bachlinger wurde Achter und behielt damit die Grand-Prix-Gesamtführung.

(APA)

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