Bereits am 3. Oktober schlüpfte das Küken. Bisher hielt sich das flauschige Wollknäuel aber in der Bauchfalte seiner Eltern versteckt, sagte Herwig Pucher vom Schönbrunner Zoo am Donnerstag zur APA. Die Mutter hat ihr Junges bisher immer abgeschirmt.
Das Schlüpfen eines Königspinguins im Tiergarten sei eine zoologische Rarität, erklärte Pucher. Die Zucht der Tiere gestalte sich sehr schwierig. Die Eier werden von den Eltern 56 Tage lang in einer Bauchfalte bei den Füßen ausgebrütet. Vater und Mutter wechseln sich dabei ab. Der Komfort des Tiergartens kommt den Pinguinen dabei entgegen. In freier Wildbahn muss ein Tier das Ei vier Wochen bewachen, während sein Partner auf Nahrungssuche geht. Im Zoo gestaltet sich die Futterbeschaffung wesentlich einfacher und die Pinguine können sich schon nach einigen Tagen abwechseln.
Die Aufzucht eines Kükens dauert eineinhalb Jahre, berichtete Pucher. Die Tiere wachsen dabei zu einer Größe von etwa einem Meter heran. Die Eltern leben während der Erziehung streng monogam. Verlässt der Nachwuchs schließlich das heimatliche Nest, lösen so manche Pinguinen ihre Bindung und suchen sich einen neuen Partner.
Neben Königs- leben auch Humboldt- und Felsen-Pinguine im Tiergarten Schönbrunn. Die 54-köpfige Humboldt-Kolonie vermehrt sich im Gegensatz zu den beiden anderen Arten sehr gut: In diesem Jahr wurden insgesamt acht Küken großgezogen. Bei den Felsenpinguinen ist 2006 nur ein Jungtier geschlüpft. Der im Oktober zur Welt gekommen Nachwuchs der Königspinguine ist der erste seit vielen Jahren.