Die “Pille danach” gehöre wie ein Pflaster in jede sexuelle Notfallapotheke. Es handelt sich dabei nicht um ein Abtreibungsmittel, betonte die Sexualmedizinerin Doris Linsbauer, sondern um eine Notfallverhütungsmethode.
Experte: Typische Notfallpatientin nicht das “dumme Mädchen”
Die einzige Funktion der “Pille danach” sei es nämlich, den Eisprung zu unterdrücken und damit die Befruchtung zu verhindern, erklärte Fiala ihre Wirkung. Ist es bereits zum Eisprung gekommen, wirkt sie nicht mehr. Deshalb sei es wichtig, diese Notfallverhütung nach dem sexuellen Kontakt so schnell wie möglich anzuwenden, sagte der Gynäkologe.Frauen, die mit Kondom verhüten, sind häufiger mit Verhütungspannen konfrontiert als jene, die andere Methoden anwenden, so die Psychologin Petra Schweiger. Die typische Notfallpatientin sei nicht das “dumme Mädchen”. Aus Studien und auch aus ihrer eigenen Beratungstätigkeit erkenne sie die Tendenz, dass besonders Paare in instabilen Beziehungsphasen Fehler machen, etwa bei einer kurzfristigen Wiederannäherung während einer Trennung. Oft betreffen ungewollte Schwangerschaften auch Frauen unmittelbar nach einer Geburt, ergänzte Fiala.
Einer Studie zufolge hat jede fünfte Frau zwischen 25 und 29 die “Pille danach” schon einmal eingenommen, sagte Schweiger. Mädchen und Frauen mit mittlerer und höherer Schulbildung wenden sie häufiger an als Frauen aus bildungsfernen Schichten. Die Psychologin führte das darauf zurück, dass sie besser über ihre Möglichkeiten informiert sind. Seit zwei Jahren ist diese Pille rezeptfrei erhältlich.
(APA)