Physik-Nobelpreisträger Krausz: "Schönste Jahre in Wien"

"Ich hatte eine wunderbare Zeit in Wien - eigentlich die schönsten und gewissermaßen auch produktivsten Jahre meiner wissenschaftlichen Karriere." Krausz hatte seine Laufbahn an der Technischen Universität Wien begonnen.
Physik-Nobelpreisträger Krausz erinnert sich gerne an Wien
Zugleich unterstrich der in Ungarn aufgewachsene Physiker seine europäische Gesinnung: "Wir sollten hier in Europa alle Europäer sein. Und ich bin sehr stolz darauf, von gleich drei Ländern sehr viel bekommen zu haben." So hätten ihm Ungarn, Österreich und Deutschland gleichermaßen in den verschiedenen Phasen seiner Karriere wichtige Impulse gegeben: "Ich bin sehr dankbar, dass ich diesen Ländern jetzt mit diesem Preis etwas zurückgeben kann."
Würdigung für Forschung im Bereich der Attosekunden
Der 61-jährige Krausz wird für seine Forschung im Bereich der Attosekunden gemeinsam mit den beiden Co-Laureaten Anne L'Huillier und Pierre Agostini gewürdigt. Mit den entwickelten Methoden sind denkbar schnellste Bewegungen außerhalb der Atomkerne in Echtzeit zu verfolgen. An einen möglichen Nobelpreis habe er einst bei der Entdeckung in Wien jedenfalls nicht gedacht, unterstrich Krausz in der "ZiB 2": "Der Gedanke hat mich stattdessen sehr fasziniert, in eine Welt vorstoßen zu können, wo der Mensch noch nicht war."
"Auf den praktischen Nutzen muss man vielleicht noch ein bisschen warten", konstatierte der Wissenschafter, entwarf aber zugleich mögliche Anwendungsbereiche seiner Grundlagenforschung, wenn etwa die Schaltung von elektrischem Strom deutlich schneller gestaltet werden könne: "Das könnte zu einer 100.000-fachen Verbesserung der Leistungsfähigkeit von Computern führen."
(APA/Red)