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Phänomenale Red Hot Chili Peppers

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Sie waren laut, farbenfroh und spielfreudig: Die US-Band Red Hot Chili Peppers begeisterte am Mittwochabend bei ihrem ersten von zwei ausverkauften Konzerten in der Wiener Stadthalle ihr Publikum.

Eine gut gelaunte, harmonierende Band, eine fantastische Show und ausgelassene Stimmung – beim ersten von zwei ausverkauften Konzerten der Red Hot Chili Peppers in der Wiener Stadthalle hat am Mittwochabend alles gepasst.

Die US-Band begeisterte mit ihrer einzigartigen Mischung aus Rock, Funk und Rap, ließ es knapp zwei Sunden lang krachen, vergaß aber trotzdem nicht auf technische Raffinesse. Umrahmt wurde die musikalische Darbietung von phänomenalen Lichtinstallationen.

Auch wenn es manche Fans verlangen, ist es nur langweilig, wenn sich etablierte Gruppen auf alte Hits verlassen und lediglich ein paar neue Stücke dazwischen einbetten. Die Red Hot Chili Peppers machen es umgekehrt: Klassiker wie „Under The Bridge“ (gestern als erste Zugabe) gibt es auf der aktuellen Tour zwar zu hören, der Schwerpunkt liegt allerdings auf der jüngsten Erfolgs-CD „Stadium Arcadium“ (Warner). Zurecht, hat doch das Doppelalbum, das die Peppers erstmals weltweit an die Spitze der Charts katapultierte, nicht weniger als 28 – überwiegend gelungene – Songs zu bieten.

„Dani California“, „Snow ((Hey Oh))“, „Charlie“, „Tell Me Baby“ und der Titelsong „Stadium Arcadium“ waren Schwerpunkte im Programm, mit Hingabe interpretiert, stets tanzbar, druckvoll und laut, zugleich melodiös und prall gefüllt mit spielerischen Einlagen, die staunen ließen. Begonnen hat alles unkonventionell – mit einem instrumentalen Stück, bei dem sich Bassist Flea und Gitarrist John Frusciante zu den treibenden Drumbeats von Chad Smith aufwärmten und ihr erstes Feuerwerk zündeten.

Kaum war Sänger Anthony Kiedis auf die Bühne getänzelt, ging es mit „Can’t Stop“ richtig im Kollektiv los. Man fühlte sich in die Darbietung integriert, was nicht nur an der Ausnahmeklasse der Akteure lag, sondern auch an den intelligenten Farbenspielen, die nicht nur die Bühne, sondern fast die gesamte Halle einbezogen. Hinter der Band und über den Köpfen der Besucher waren Lichterwände angebracht. Dazu kamen bewegliche Videowalls sowie auf- und abfahrbare Schweinwerfer. Und auch der Sound ließ keine Wünsche offen. Da rollte die Welle durch die Menge.

Die Bässe groovten, die Riffs kamen schwer, und Puristen, die exzessive Gitarrensoli bei den Chili Peppers für überflüssig halten, wurden rasch eines Besseren belehrt. Weltmeisterlich kämpfte sich die Formation durch eine exstatische Version von „Blood Sugar Sex Magik“, zitierte kurz The Clash und etwas länger Cat Stevens (Flea mit der akustischen Gitarren am Mikro klang verblüffend wie der Liedermacher in seinen frühen Tagen), steigerte die Laune des Publikums mit „Californication“ und beendete schließlich den Gig mit einem Brachial-Funk-Rap-Bastard, wie nur sie ihn aufführen kann.

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