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Philippa Strache verzichtet auf ihr Nationalrats-Mandat

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Grund für ihren Rückzieher sind die immer stärkeren Anfeindungen gegen ihren Mann innerhalb der FPÖ.
So reagiert Philippa auf das Aus ihres Mannes
Philippa soll bei NR-Wahl antreten

Philippa Strache, die Frau des ehemaligen FPÖ-Obmanns Heinz-Christian Strache, hat es laut aktuellem Stand in den Nationalrat geschafft. Sie war Drittgereihte auf der Wiener Landesliste. Laut "oe24.at" dürfte Strache aber freiwillig auf ihren Sitz im Hohen Haus verzichten. Dann käme Markus Tschank zum Zug, gegen den im Zuge der Ibiza-Affäre ermittelt wird.

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Aufgrund der "immer stärkeren innerparteilichen Anfeindungen gegen ihren Mann" soll Philippa Strache auf ihr Mandat verzichten, schreibt "oe24.at". Sie wolle damit offenbar ein Zeichen gegen alle in die systematische "Vernichtung" des Rufes ihres Mannes involvierten "Intriganten" setzen.

Die FPÖ hat auf der Wiener Landesliste zwar nur zwei Mandate errungen. Da Harald Stefan aber wohl seinen Sitz im Regionalwahlkreis wahrnimmt, würde das Mandat Strache aller Voraussicht nach zufallen.

"Ein trauriger Tag" für Strache

Wie in letzter Zeit gewohnt hat sich Heinz-Christian Strache auf Facebook zum Wahlausgang für seine Partei geäußert. "Ein trauriger Tag…. Aber es geht weiter….", schrieb der ehemalige FPÖ-Chef gegen Mitternacht in einem Kommentar, in dem er auch eine Videobotschaft des ehemaligen Verteidigungsminister Mario Kunasek teilte. Und wörtlich weiter: "Danke für Eure Unterstützung und FPÖ-Stimme!"

Laute Kritik an Strache aus der FPÖ

Nach dem Wahldebakel wird immer mehr Kritik an dem wegen des Ibiza-Skandals zurückgetretenen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache laut. "Hätte Strache nach Ibiza das gleiche getan wie Gudenus, wäre uns das erspart geblieben", sagte etwa der niederösterreichische FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl. Gudenus war direkt nach Ibiza aus der Partei ausgetreten und hatte sich im Wahlkampf nicht zu Wort gemeldet.

Der steirische Parteichef Mario Kunasek sprach sich als erster offen für den Parteiausschluss Straches aus, sollten sich die Vorwürfe in der Spesenaffäre erhärten. "Wenn das stimmt, sehe ich keine andere Möglichkeit. So leid es mir tut."

Das ist Philippa Strache

Schmusend mit Hunden, Katzen, Pferden, Schweinen und Kälbern - so inszeniert sich Philippa Strache auf ihrem Instagram-Profil als Tierschützerin. In dieser Rolle steht die überzeugte Vegetarierin nun vor dem Einzug ins österreichische Parlament. Die Frau des Ex-Vizekanzlers und früheren FPÖ-Chefs Heinz-Christian Strache wird wohl dank eines aussichtsreichen Listenplatzes für die rechte FPÖ in den Nationalrat einziehen - und könnte so den Namen Strache politisch am Leben halten.

Seit 2018 tritt das Ex-Model als FPÖ-Tierschutzbeauftragte für die Belange der Tiere ein. Die "wohl telegenste neue Abgeordnete der Rechtspopulistenpartei", wie das Magazin "Falter" schrieb, scheint ihren Aufstieg dem Abstieg ihres Mannes zu verdanken. Beobachter gehen davon aus, dass die FPÖ der 32-Jährigen den Listenplatz als Gegenleistung einräumte - in der Hoffnung auf politisches Stillhalten ihres über die Ibiza-Affäre gestürzten Mannes. Die FPÖ bestreitet einen solchen Tauschhandel.

Die gebürtige Wienerin jobbte einst als Mitarbeiterin in der SPÖ-Fraktion, war später Pressesprecherin der Partei des österreichisch-kanadischen Milliardärs Frank Stronach, moderierte im Boulevard-TV das Wetter und gewann 2007 einen Schönheitswettbewerb. Vor fünf Jahren lernte sie auf einer Party den FPÖ-Chef Strache kennen und lieben. Seit drei Jahren sind die beiden ein Paar; sie haben einen Sohn.

In der Politkrise durch das Ibiza-Video verteidigte sie ihren Mann sehr beredt. Sie folgt seiner Erzählung, dass das Ganze eine "bsoffene Gschicht'" gewesen sei, die unzulässig auf wenige Minuten zusammengeschnitten worden sei. Als Paar seien sie aus "dieser Belastungsprobe gestärkt hervorgegangen", sagte sie jüngst im TV-Sender Oe24. Vorwürfe, sie und ihr Mann hätten durchaus luxuriös auf Kosten der Partei gelebt, weist sie entschieden zurück. Sie habe weder ein Spesenkonto, noch einen Chauffeur noch eine Kreditkarte der Partei gehabt: "Ich zahle alles selbst."

Die Rolle an der Seite des Vizekanzlers hatte Philippa Strache stets genossen. "Sie ist eine Frau, die man aufgrund ihres Äußeren leicht unterschätzt", zitiert der "Falter" einen ihrer Ex-Chefs. Ihr Mann, gegen den die Staatsanwaltschaft inzwischen wegen des Verdachts der Untreue ermittelt, hat bisher noch nicht alle Hoffnungen auf ein politisches Comeback begraben.

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(APA)

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