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Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen - Kritik und Trailer zum Film

Der dunkle Zauberer Gellert Grindelwald (Johnny Depp) ist nicht lange hinter Gittern: Nachdem er am Ende von "Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind" geschnappt wurde, gelingt dem ehemaligen Gefährten von Albus Dumbledore (Jude Law) eine spektakuläre Flucht. Nun liegt es an Magizoologe Newt Scamander (Eddie Redmayne), die Welt vor dem Untergang zu bewahren, strebt Grindelwald doch die Herrschaft der Magier über die Menschheit an.

Eigentlich würde er sich am liebsten ganz seinen Tieren widmen: Der gutmütig-naive Zauberer Newt Scamander trägt sie schließlich immer im Koffer mit sich herum. Doch nachdem er im Auftakt der “Phantastische Tierwesen”-Reihe den dunklen Magier Grindelwald enttarnt und geschnappt hat, ist es vorbei mit der Ruhe. Ab Freitag ist die düstere Fortsetzung “Grindelwalds Verbrechen” im Kino zu sehen.

Phantastische Tierwesen 2: Kurzinhalt zum Film

Es ist der zweite von fünf geplanten Teilen aus der Feder von Bestsellerautorin J. K. Rowling, die nach dem weltweiten Triumphzug mit “Harry Potter” nicht von ihrer magischen Welt lassen kann. Verständlich: Die “Wizarding World”, wie die Franchise mittlerweile getauft wurde, hat über alle Altersschichten hinweg Anhänger gefunden und in Buch- wie Filmform Milliardensummen eingespielt. Was beide Formate auszeichnet, ist die Detailverliebtheit, mit der Rowling und das gesamte Team an die Aufgabe herangehen.

Diese war auch bei “Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind” vor zwei Jahren bemerkbar: Darin wurde Oscarpreisträger Eddie Redmayne als Magizoologe Newt Scamander nach New York geschickt. Bis dahin bekannt nur als Unterrichtsstoff aus dem Potter-Universum, fühlte man sich dank der liebevoll gezeichneten Charaktere – neben Scamander etwa Aurorin Tina Goldstein (Katherine Waterston), ihre gedankenlesende Schwester Queenie (Alison Sudol) und der Nicht-Magier Jacob (Dan Fogler) – schnell Zuhause in dieser Welt voller absurder Kreaturen und dunkler Machenschaften.

Inhaltlich spinnt Rowling auch im zweiten Teil die Geschichte des mächtigen Gellert Grindelwald (Johnny Depp) weiter, den man als Jugendfreund und späteren Erzrivalen von Albus Dumbledore (Jude Law) kennt. Dass sich Zauberer und Hexen versteckt halten müssen, ist so gar nicht nach seinem Geschmack, weshalb er sich nach einer spektakulären Flucht über dem nächtlichen New York auf die Suche nach Gleichgesinnten macht. Eine wesentliche Rolle kommt auch dem totgelaubten Credence (Ezra Miller) zu, der seine magischen Fähigkeiten unterdrücken musste und nicht zuletzt deshalb eine fürchterliche Waffe darstellt.

Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen – Die Kritik

Sind diese wild verstrickten Bande, in denen einer mysteriösen Familienzusammenführung besondere Bedeutung zukommt, im wunderschön anzusehenden Paris der 1920er angelegt, bietet “Grindelwalds Verbrechen” für Potter-Fans schließlich ein besonderes Schmankerl: Immerhin ist Dumbledore zu dieser Zeit Lehrer an der Zauberschule Hogwarts, die man so nach dem Abschluss der Potter-Kinoreihe 2011 ein weiteres Mal besuchen kann. Und Regisseur David Yates zeigt sich in seiner sechsten Inszenierung einer Rowling-Erzählung erneut als Kenner dieser Welt und ihrer Regeln.

Der Anblick der ehrwürdigen Mauern von Hogwarts dürfte aber nur einer von vielen Momenten sein, der Potter-Fans ein Lächeln ins Gesicht zaubern wird. Allerlei namhafte Figuren tauchen auf, mal für ein kurzes Intermezzo, mal als integraler Bestandteil der Handlung. Allen voran Law kann als junger Dumbledore auf ganzer Linie überzeugen, bringt eine gewisse Eleganz mit und verleiht seinem Spiel dann doch jenen undurchsichtigen Gestus, der dem späteren Schuldirektor von Anbeginn an zu eigen ist.

Seinen Gegenpart Grindelwald gibt Depp wiederum überraschend zurückhaltend. Er ist kein blinder Eiferer, der seine Pläne gegen alle Widerstände umsetzt – vielmehr versucht Grindelwald mit populistischen Ansprachen an den richtigen Schrauben zu drehen, um die Magier-Gemeinschaft auf seine Seite zu ziehen. Bilder von einem möglichen Krieg auf dem Planeten dienen ihm dabei als Überzeugungsmittel, angesichts dessen selbst der meist positiv gestimmte Scamander verstummt.

Redmayne merkt man die Lust an der Rückkehr zu dieser Figur förmlich an. Der immer etwas gehemmt wirkende Zauberer, der es wie kein anderer versteht, kleine wie große Fabelwesen für sich einzunehmen, blüht in diesem Teil auf. Was natürlich auch für die Fauna gilt: Neben lieb gewonnen Vertretern wie dem maulwurfartigen Niffler sind reichlich neue Wunder zu bestaunen, sei es in Newts Koffer oder seinem ungleich geräumigeren Keller in London.

Alles gut also in der “Wizarding World”? Nicht ganz. Denn “Grindelwalds Verbrechen” wird von seiner Übergangsfunktion letztlich gehemmt. Hier wird weiter an einer Erzählung gebaut, deren Richtung man erahnen, aber noch nicht klar benennen kann. So überwältigend die Bilder gelingen, so unterhaltsam die hellen Momente sind und so bedrohlich der Abgrund in der Ferne leuchtet: Welche Geschichte eigentlich im Fokus steht, muss sich erst herausstellen. An Vorstellungskraft sollte es Rowling allerdings nicht mangeln – auch dafür ist dieser Film einmal mehr Beweis.

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(APA/Red)

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