Erkrankt ein Familienmitglied, betrifft dies das ganze Familiensystem, es können Konflikte entstehen. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Marktgemeinde Lustenau, dem Krankenpflegeverein, dem Mobilen Hilfsdienst und der Sozialdienste Lustenau gem. GesmbH, in Zusammenarbeit mit connexia.
Respekt und Motivation
Im Ernstfall als Angehöriger motivierend zu sein, ist ganz schön schwierig. Hemma Tschofen wies darauf hin, dass die Pflegenden meist zu viel von sich selbst verlangen. „Man muss auch Grenzen setzen können und sich Hilfe von außen holen“, so die Referentin. Traurigkeit zulassen, Respekt zollen und nicht aufgeben – man darf beides sein: stark und schwach! Als Psychotherapeutin und Supervisorin hat die Referentin in verschiedenen Vorarlberger Sozialeinrichtungen gearbeitet, mit wertvollen praktischen Tipps und kompetenten Antworten ging Tschofen auf die Fragen ihrer Zuhörer ein. Als pflegender Angehöriger befindet man sich auf einer ständigen Gratwanderung: Man soll nicht alles runterschlucken! Oft hilft es schon, sich mit einem Außenstehenden auszusprechen. Hemma Tschofen versuchte anhand eines Genogramms, den Zuhörern zu erklären, wie sich innerhalb der Familie die Verhaltensmuster wiederholen und wies auf Möglichkeiten hin, eingefahrene Verhaltensmuster zu eliminieren und Lösungsansätze zu suchen, die den Familienangehörigen erlaubt, eine Kommunikation auf Augenhöhe zu praktizieren. Interessiert folgten die Zuhörer den Ausführungen der Psychotherapeutin, die den gezielten Fragen mit kompetentem Fachwissen begegnete.