Feuerbrand zwischen Feldkirch und Götzis
In Vorarlberg gibt es im Streuobstbau punktuell sehr starken Befall in der Region zwischen Feldkirch und Götzis, zu flächigem Feuerbrandauftreten kam es nicht. Die meisten Kernobstanlagen zeigen bisher keine oder wenig Feuerbrandsymptome. Zwei Apfelanlagen und eine Birnenanlage sind allerdings mittelstark bis stark betroffen. In der Steiermark wurden ab 28. Mai 2011 Feuerbrandfälle an Apfel- und Birnbäumen gemeldet.
Das Befallsausmaß im Intensivobstbau ist sehr unterschiedlich und betraf acht Betrieb bzw. 43 ha. Rodungen waren bisher nicht erforderlich. Außerhalb des Erwerbsobstbaues wurden erst zwei positive Fälle dokumentiert. In Kärnten zeigte sich die Krankheit bisher hauptsächlich an Bäumen, die bereits in den Vorjahren infiziert waren. Ein Monitoring der Blüteninfektionen ergab einen schwachen Feuerbrandbefall. Ob die Hagelschläge der letzten Woche die Ausbreitung von Feuerbrand vorangetrieben haben werden die kommenden Wochen zeigen.
In Tirol sind Feuerbrandfälle aus vier Gemeinden bekannt. Betroffen ist neben Streuobst und Hausgärten auch eine junge Erwerbsobstanlage. Diese Apfelanlage ist relativ stark befallen, das genaue Ausmaß wird derzeit erhoben. In Oberösterreich trat Feuerbrand in etwas größerem Umfang als 2010 im gesamten Landesgebiet auf, die Situation ist dennoch als ruhig zu bezeichnen. Im Streuobstbau sind Äpfel und Birnen betroffen, da sie zur kritischen Zeit in Blüte standen. Aus dem Erwerbsobstbau liegen derzeit noch keine Meldungen vor.
In Salzburg ist es zu keinen nennenswerten Infektionen gekommen, der Feuerbranderreger wurde nur punktuell festgestellt. In Wien gab es aufgrund von sehr trockener Witterung zur Hauptblütezeit der Wirtspflanzen bisher nur einen Feuerbrandfall in einer Gärtnerei. Der befallene Birnbaum wurde fachgerecht entsorgt. Im Burgenland sind alle Kernobstanlagen Feuerbrand-frei, der einzige bisher gemeldete Fall stammt aus einem Privatgarten.
Feuerbrand-Strategie 2009-2013
Um den Feuerbrand in Österreich langfristig beherrschen zu können, wurde von der AGES gemeinsam mit ExpertInnen aller Wirtschaftsbereiche entlang der gesamten Lebensmittelkette eine umfassende Strategie entwickelt und in Partnerschaft mit anderen Institutionen umfassende Forschungsarbeiten durchgeführt. Ziel aller Maßnahmen ist es, unter bestmöglicher Wahrung des Gesundheits- und Umweltschutzes die weitere Ausbreitung dieser gefährlichen Pflanzenkrankheit bestmöglich zu verhindern. Nähere Informationen unter www.ages.at / Suchbegriff: Feuerbrand
Fünf-Länder-Tagung 10.-11.11.2011 in der AGES
Seit dem ersten massiven Auftreten des Feuerbrandes in verschiedenen Obstbaugebieten Mitteleuropas Mitte der Neunziger Jahre treffen einander Fachleute aus Österreich, der Schweiz, Deutschland, Liechtenstein und Südtirol jährlich zum Feuerbrand-Fünf-Ländertreffen. Dieser Erfahrungsaustausch über aktuelle Entwicklungen in der Bekämpfung von Feuerbrand findet heuer von 10. bis 11. November 2011 in der AGES statt. Bei dieser Gelegenheit werden neben Situationsberichten, neuen Diagnosemethoden und Ergebnissen von Bekämpfungsversuchen auch die Ergebnisse von Forschungsprojekten wie etwa das Feuerbrand-Interreg-Projekt “Gemeinsam gegen Feuerbrand” (mit Fokus auf den Bodenseeraum) präsentiert.