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Pferdefleisch: Österreicher vertrauen laut Umfrage auf heimische Kontrollen

Die Mehrheit wünscht sich eine Kennzeichnungspflicht bei Lebensmitteln.
Die Mehrheit wünscht sich eine Kennzeichnungspflicht bei Lebensmitteln. ©EPA (Symbolbild)
Das Vertrauen der Österreicher in die heimischen Lebensmittelkontrollen ist auch nach Bekanntwerden des internationalen Pferdefleischskandals unerschüttert. 78,6 Prozent vertrauen diesbezüglich den Behörden.
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Das ergab eine Oekonsult- Blitzumfrage für die APA, bei der zwischen 18. und 20. Februar 557 repräsentativ ausgewählte Personen befragt worden sind. Heimische Ware aus kontrollierter regionaler Herkunft löst bei den Österreichern mit 89,2 Prozent ein noch größeres Sicherheitsgefühl aus. Als Konsequenzen aus dem Skandal werden eine umfassendere Kennzeichnungspflicht und eine verschärfte Strafverfolgung bei Lebensmittelbetrug gewünscht.

Pferdefleisch-Causa aufmerksam verfolgt

Die Berichterstattung zur Causa Pferdefleisch stößt bei den Befragten auf großes Interesse, gerade einmal knapp über vier Prozent der Befragten teilen dieses nicht. Auf der sechsstufigen Skala lag die abgefragte Aufmerksamkeit mit 86,5 Prozent bei hoher beziehungsweise uneingeschränkter Zustimmung. “Mit besonderem Nachdruck verlangen die Konsumenten eine völlige Transparenz und alltagstaugliche lückenlose Kennzeichnung von Lebensmitteln und bei Fertiggerichten auch aller verarbeiteten Inhalte und Zutaten. Inklusive vollständiger Herkunftsnachweise. Ein ‘Tracking-Etikett’ auf jedem Lebensmittel also”, fasste Oekonsult-Chef Joshi Schillhab das Umfrageergebnis zusammen.

Kennzeichnungspflicht gefordert

Was den Wunsch nach Lebensmittelkennzeichnung betrifft, lässt das Resultat keinen Zweifel offen, denn hier sprachen sich 96,1 Prozent der Befragten für eine größere Transparenz aus – bei 88,5 Prozent ist hier die Zustimmung uneingeschränkt oder hoch. Den Ruf nach verschärften Strafen bei Lebensmittelbetrug zur Abschreckung unterstützen 96,6 Prozent.

Fokus auf regionalen Produkten

Zu ihrer Rolle als Konsumenten wurden die 557 Umfrageteilnehmer ebenfalls um ihre Meinung befragt, wobei 76,7 Prozent zumindest tendenziell der Ansicht waren, dass sie als Konsequenz aus dem Pferdefleischskandal ein dauerhaftes Qualitätsbewusstsein entwickeln würden – 57,3 zeigten zu diesem Statement eine hohe bis uneingeschränkte Zustimmung. 88,3 Prozent verlassen sich dabei auf Produkte aus Österreich und wollen beim Einkauf verstärkt auf die Herkunftsbezeichnung von Lebensmitteln achten und solche aus österreichischer regionaler Herkunft beziehen.

Reisepass für Lebensmittel

Die Forderung von Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich (V) nach einem “Reisepass für Lebensmittel” erntete mit 82,9 Prozent Zustimmung große Unterstützung. Nur zwei Prozent konnten dieser Idee überhaupt nichts abgewinnen. (APA)

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