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Pfeifer will in Turin in die Kür

Mit 18 Jahren ist er der Jüngste im 82 Sportler umfassenden ÖOC-Aufgebot. Viktor Pfeifer, Vorarlberger mit Geburtsort Graz, ist der erste männliche ÖEKV-Starter bei Olympischen Spielen seit 1992. | Porträt

“Mir geht es darum, dass ich Erfahrung sammeln kann. Mit 18 Jahren bin ich nicht nur in Österreich der Jüngste, sondern auch im Eiskunstlauf-Bewerb der Herren”, weiß Pfeifer. Eine Platzierung sei daher nicht so wichtig, eine Hürde will er aber schon nehmen. Ein Platz in den Top 24 des Kurzprogramms am 14. Februar, damit er das Finale am 16. Februar erreicht. “Aber wenn ich normal laufe, dann ist das definitiv kein Problem.”

Ein klein wenig sieht sich Pfeifer, dessen Papa aus Schruns bzw. die Mama aus Spittal/Drau stammen, als Botschafter in einer Sportart, in der Österreich vor Jahrzehnten Riesen-Erfolge gefeiert hat. “Es ist positiv, dass wieder wer dabei ist. Wir müssen noch viel arbeiten in Österreich, um den Eiskunstlauf wieder populär zu machen.”

Der Eiskunstlauf war einmal das sportliche Aushängeschild Österreichs wie insgesamt sieben Olympia-Siege (Rang zwei in der ÖOC-Sportartenbilanz), 36 Weltmeister-Titel und 44 Triumphe bei Europameisterschaften demonstrieren. Eiskunstlauf-Verbandspräsidentin Trixi Schuba holte in Sapporo Olympia-Gold 1972, zuvor war der zuletzt aus anderen Gründen in die Schlagzeilen geratene Wolfgang Schwarz 1968 in Grenoble Olympiasieger geworden. Der letzte große Erfolg auf internationaler Ebene gelang 1982 Claudia Kristofics-Binder mit EM-Gold.

Damals war Pfeifer noch nicht auf der Welt, die Vorbildwirkung dieser Sportler war es also nicht, die ihn zum Eiskunstlaufen gebracht hat. Mit sieben Jahren kam der mit zwei Jahren aus Graz nach Frastanz übersiedelte Viktor in den “Eiskindergarten” in Feldkirch. Von da an war seine Liebe zu diesem Sport schnell geboren, der Einstieg von Trainerin Jelena Romanowa mit elf Jahren hat ihm viel gebracht. Pfeifer: “Das war der wichtigste Punkt meiner Karriere. Sie ist wirklich eine der besten Trainerinnen, die es überhaupt gibt, und hat mir eine solide Grundlage geschaffen.” Mit ihr arbeitet er immer noch zusammen.

Mit 15 folgte der erste von bisher drei Staatsmeister-Titeln, dazwischen zeigte er auch seine Musikalität, spielte am Konservatorium Cello.

Seine Stärken beschreibt Pfeifer recht selbstbewusst: “Ich bin ein Allrounder, habe alles, was zum Eislaufen dazu gehört: die Technik, die körperlichen Voraussetzungen, Musikalität, Ausdruck und Persönlichkeit. Woran ich noch ein bisserl arbeiten muss, ist Kraft und Kondition.” Den Sprung in die Weltklasse will er mit dem Vierfachen schaffen. Daran trainiert er schon intensiv, doch für Olympia ist das noch zu früh. Seine Spezialität neben der von ihm kreierten Pfeifer-Pirouette? “Dass ich Lutz und Flip, die schwierigsten Dreifachsprünge, mit der linken Hand über dem Kopf springen kann, was eine Besonderheit ist und Zusatzpunkte bringt. Es gibt im Moment, glaube ich, gar niemand, der das noch macht.”

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