PFAS im Blut: Vorarlberger Umweltinstitut warnt – keine Panik, aber handeln!

Ein interner Bluttest des Lustenauer Unternehmens Obrist Engineering hat bei sämtlichen Proben eine PFAS-Belastung ergeben. Das Umweltinstitut Vorarlberg nahm dazu auf Anfrage von VOL.AT Stellung und verweist auf fachliche, jedoch nicht auf politische Zuständigkeiten.
Laut Institutsleiter Dr. Christoph Scheffknecht ist eine konkrete Bewertung der Ergebnisse derzeit nicht möglich, da keine Detaildaten vorliegen. Er erklärt jedoch: Die untersuchte Substanz (TFA) ist zwar nicht stark giftig, kann aber langfristig gesundheitsschädlich sein. Daher sei Vorsicht geboten.
Trinkwasser wird in Vorarlberg regelmäßig kontrolliert
Seit 2022 untersucht das Umweltinstitut das Trinkwasser in Vorarlberg auf PFAS. Dabei wurden mehr als 200 Proben ausgewertet. Das Ergebnis: Bisher wurde der gesetzliche Grenzwert nicht überschritten. Dieser Grenzwert gilt ab 2026 in der gesamten EU, ist in Österreich jedoch bereits jetzt in der Trinkwasserverordnung festgelegt. Die Ergebnisse der Messungen sind öffentlich einsehbar.
Wo liegt die Verantwortung?
Maßnahmen gegen PFAS können laut Umweltinstitut nur auf EU-Ebene gesetzt werden. Verbote oder Anwendungsbeschränkungen liegen nicht in der Kompetenz des Landes Vorarlberg. Dennoch bleibt die Überwachung Teil des laufenden Arbeitsprogramms der Landesregierung. Weitere Studien befinden sich laut Institut in Ausarbeitung.
Kontrollierte Wachsamkeit bleibt das Ziel
Obrist Engineering hat mit seinen Tests öffentliche Aufmerksamkeit auf das Thema PFAS gelenkt. Das Umweltinstitut betont jedoch, dass es nicht im Namen des Landes spricht und keine politische Bewertung vornimmt. Statt Alarmismus zu verbreiten, fokussiere man sich auf faktenbasierte Überwachung und Vorsorge.
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(VOL.AT)