Der Mann ist wegen grenzüberschreitenden Prostitutionshandels und schweren Betrugs angeklagt. Nun beantragte sein Anwalt die Einvernahme eines Mannes, bei dem die vermittelte Frau angeblich Schulden für ihre Wohnung in Ungarn gehabt haben soll. Damit er diese begleichen könne, hatte der Pfarrer dem 53-Jährigen 20.000 Euro überwiesen. 22.000 Euro bezahlte er für eine Operation der Mutter seiner neuen Angestellten. Beides sei kein Geschenk, sondern nur vorgestreckt gewesen, sagte der Geistliche vor Gericht.
Er habe mittels Anzeige beim Arbeitsmarktservice eine Pfarrhaushälterin und Mesnerin gesucht. Der Ungar habe sich mit einem falschen Namen vorgestellt und gesagt, er sei Stellenvermittler. Als er mit der Dame kam, habe er den Pfarrer wissen lassen: “Du kannst auch Sex mit ihr haben, aber du musst zahlen.” Er habe entgegnet, dass er damit nichts zu tun haben wolle, so der Priester. 3.000 Euro habe der 53-Jährige für die Vermittlung der Arbeitskraft verlangt.
Als die aus Ungarn stammende Frau bei ihm war, sei er draufgekommen, “dass sie nix kann”. Sie war in Summe zwei Wochen da, habe ihm kein Frühstück gemacht, und das Mittagessen sei ein Graus gewesen, gab er an. Gewaschen habe sie nur die eigene Wäsche und die ihrer kleinen Tochter, seine nicht. Also habe er sie wieder weggeschickt.
Die Frau hatte bei ihrer Einvernahme in Ungarn angegeben, dass sie dreimal mit dem Pfarrer Sex gehabt habe. Das sei alles erlogen, konterte dieser. Drei Zeuginnen sagten, dass sie sich nicht vorstellen können, dass der Pfarrer mit der Frau was hatte. Eine beschrieb den Geistlichen als eher zurückhaltend und schüchtern.