Pfarre Nenzing startet Kirchenrenovierung

Die Weichen für eine groß angelegte Renovierung der dem heiligen Mauritius sowie der heiligen Agatha geweihten Pfarrkirche wurden nun gemeinsam mit dem Bauamt der Diözese Feldkirch gestellt und werden ab Mitte April in Angriff genommen. „Die derzeit bestehende Bankheizung soll künftig elektronisch geregelt als Leit-Heizsystem genützt werden, die bestehende Fußbodenheizung dient künftig lediglich als Zusatzheizung“, berichtet Pfarrer Joy Peter Thattakath im aktuellen Pfarrbrief. Der Innenputz wird saniert, Bilder und Stuck fachmännisch gereinigt und Schäden an den Altären sowie der Kanzel behoben.
Pfarrsaal als Ausweichlokal
Die auf 440.000 Euro geschätzten Bauarbeiten dauern voraussichtlich bis Oktober dieses Jahres an. „Die Kosten übersteigen die finanziellen Möglichkeiten unserer Pfarre bei weitem“, berichtet Pfarrer Thattakath. „Fast zwei Drittel werden aus Förderungen der Diözese, der Landesregierung, des Bundesdenkmalamtes und der Marktgemeinde aufgebracht, für ein Drittel kommt die Pfarre auf. Wir vertrauen und hoffen auf die große Spendenbereitschaft der Nenzinger Bevölkerung.“ Auch Freiwillige, die etwa beim Ausräumen der Kirche oder bei Reinigungsarbeiten helfen, sind gefragt und können sich gerne im Pfarrbüro melden. Während der Bauphase finden Gottesdienste im naheliegenden Pfarrheim statt, das Weltladengeschäft wird in einen „Raum der Stille“ umgewandelt. Als „Ausweichlokal“ steht dem Weltladen-Team das Sitzungszimmer im ersten Obergeschoss des Pfarrheims zur Verfügung, das „Lädele“ ist wie gewohnt dienstags, von 9 bis 11 und an Freitagen, von 17 bis 19 Uhr geöffnet.
Uralte Geschichte
Bei archäologischen Grabungen in den Jahren 1982 bis 1984 wurden Dokumente gefunden, die einen Bestand der Pfarrkirche Nenzing für das Jahr 842 belegen. Diese Untersuchungen bewiesen auch, dass bereits im fünften, beziehungsweise sechsten Jahrhundert ein Gotteshaus bestand. Damit ist dieser Bau die älteste nachgewiesene Kirche Vorarlbergs. Nach einem Großbrand im Jahr 1633, bei dem große Teile des Dorfes mitsamt der Kirche niederbrannten wurde bereits ein Jahr später mit dem Wiederaufbau begonnen. Die letzte Kirchenrenovierung fand in den Jahren 1979 bis 1985 statt – unter anderem wurde dabei die Empore neu aufgebaut, zwei Seiteneingänge geschaffen sowie Altäre, Statuen und Bilder restauriert.