Das Motto der Pfadfinder ist auch jenes von Christian Klien: Allzeit bereit.” Der 26-Jährige geht am Wochenende beim Australian Grand Prix in Melbourne als Test- und Ersatzpilot von BMW-Sauber F1 in seine sechste Saison im Formel-1-Zirkus. Auf den ersten Blick könnte man meinen ich lege mich wegen der limitierten Testfahrten auf die faule Haut und warte, dass sich die Stammfahrer Robert Kubica oder Nick Heidfeld eine Fischvergiftung holen. Die Wahrheit sieht anders aus.” Der Motorsportprofi verbringt bis zum Herbst über 100 Tage an den Rennstrecken, die vollgepackt sind mit technischen Briefings, Strategiemeetings, Werbeauftritten. Und dazwischen wird an der Fitness gearbeitet, denn im Ernstfall darf es keine Ausrede geben.” Den Traum von der Rückkehr in ein Formel-1-Cockpit hat Klien alles andere als aufgeben: Testfahrer in einem Topteam zu sein ist die optimale Plattform, um mich zu präsentieren. Dank der Extrakilometer im Langstreckensport mit Peugeot, und das werden an die 4000 Kilometer sein, bin ich jederzeit einsatzbereit. Näher dran an einem fixen Cockpit kann man nicht sein.”
Erfahrung gesammelt
Vater Johannes Klien managt den Junior seit Karrierebeginn umsichtig. BMW-Sauber ist (nach Mercedes in der Formel 3 und beim DTM-Test 2008, Ford-Jaguar, Honda, Peugeot) der fünfte große Autohersteller, der auf die Dienste des Hohenemsers vertraut. Nach dem Debütjahr 2004 im Jaguar folgten zwei Saisonen mit einem enttäuschenden Ende bei Red Bull, 2007 das Testjahr bei Honda und seit dem Vorjahr das Engagement bei BMW-Sauber. Daneben vertraut auch Peugeot bei den Langstreckenrennen auf die Dienste des Vorarlbergers. Nach der eben absolvierten Saisonpremiere beim 12-Stunden-Rennen in Sebring und eines fünften Platzes (nach technischen Schwierigkeiten) könnte es im Juni noch einen Einsatz beim 24-Stunden-Klassiker von Le Mans geben. Aber”, so Klien, nur wenn es sich nicht mit den Formel-1-Terminen überschneidet. Die haben nämlich Priorität.”
Eine Show zum Start
Im Vorfeld des Melbourne-Grand-Prix drehte Christian einige Showruns im BMW-Sauber-F1.09-Boliden in der von Buschbränden betroffenen Region Kinglake, um Unterstützung für die Region zu generieren. Sein Weltmeister-Tipp? Es werden heuer fünf Fahrer für den WM-Titel in Frage kommen.”