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Peugeot RCZ: Sportcoupé made in Austria

Das Sportcoupé RCZ ist weit mehr als ein zur Realität gewordenes Concept-Car – vielmehr läutet es ein neues Kapitel in der Geschichte der "Spaß-Automobile" aus dem Hause Peugeot ein und illustriert das künftige Markendesign.
Bilder vom Peugeot RCZ

Je mehr Modelle ein Hersteller auf den Markt bringt, umso schwieriger wird es mit den Namen: Das trifft auch Peugeot, wo man traditionell dreistellige Ziffernkombinationen mit der berühmten Null in der Mitte ersonnen hat – je nach Größe des Autos fein säuberlich geordnet. Bei der Einführung neuer Segmente (SUVs, kompakte Vans) half man sich mit einer Doppelnull (3008, 4007, 5008). Doch auch damit ist nun Schluss: Das neue Sportcoupé ist der erste Peugeot, der ohne Zahlen auskommen muss: Er heißt schlicht und einfach RCZ. Bei den Händlern steht der flotte Wagen ab 23. April: Damit ist Österreich eines der ersten vier Länder, in denen das Auto erhältlich ist (zeitgleich mit Frankreich). Das ist nicht zuletzt eine Verbeugung vor den Qualitäten des Kooperationspartners, der in Graz sitzt.

„Made in Styria“

Bis zu 300 Techniker von Magna Steyr schafften es binnen 24 Monaten, ein Concept Car zur Serienreife zu entwickeln: So stammen Karosserie, Interieur und Elektrik aus der Steiermark, wo auch das Feintuning gemacht wurde. Der Einsatz hat sich gelohnt: Daher läuft das Auto nun auch in der Steiermark vom Band, 80 bis 90 sind es pro Tag – maximal 20.000 jährlich. Motoren und Getriebe liefert natürlich weiterhin Peugeot: Die verleihen dem 4,29 Meter langen Sportcoupé die Kraft des Löwen. Vor allem in seiner 200-PS-Version ist der gemeinsam mit BMW entwickelte 1.6-Liter-Turbo mit Benzindirekteinspritzung ein ganz tolles Aggregat, das noch dazu unglaublich gut klingt: Dieser Benziner wird aber erst im Sommer nachgereicht. Auch dem 163-PS-Diesel dürfen wir ein feines Ansprechverhalten konstatieren, nur wird er manchmal etwas zu laut für ein derart feines Coupé. Viel Lob gibt es für die Fahrwerksabstimmung, vor allem beim stärksten Benziner: Im Vergleich zur 308-Limousine wurde der Schwerpunkt um 40 Millimeter tiefer gelegt, die Spur wurde verbreitert, 18-Zöller sind serienmäßig. Für den Fall der Fälle wurde auch die Bremsanlage deutlich verstärkt, und nicht zuletzt sorgen allerlei technische Helferlein dafür, dass die Räder das Potenzial der Motoren auch beim Anfahren auf regennassen Straßen auf die Straße bringen.

Schön gezeichnetes Cockpit

Noch ein paar Worte zum Innenraum, in dem das schön gezeichnete Cockpit ebenso positiv auffällt wie die Vordersitze, die guten Seitenhalt bieten. Hingegen sind die beiden Plätze in Reihe 2 nur als Notsitze für Personen bis 1,50 Meter zu gebrauchen. Ansonsten dient diese Bank als Ablagemöglichkeit. Dabei muss das gar nicht sein, denn der Kofferraum erreicht mit 321 Litern fast das Niveau der 308-Limousine; nach Umlegen der Rücksitze finden 639 Liter Platz. Das zerklüftete Löwenmaul des 308 wurde entschärft, die Seitenlinie ist dynamisch, und am Heck sorgt ein Spoiler, der sich ab 85 km/h ausfährt und ab 155 km/h noch steiler steht, für bessere Stabilität. Etwa 350 bis 400 Autos will der Importeur heuer noch absetzen. Wie groß das Interesse ist, zeigt eine Zahl: 63 Kunden haben das Auto schon bestellt. Übrigens: Was das Kürzel RCZ bedeutet, konnte uns bei der Präsentation niemand verraten: RC kennen wir auch von anderen sportlich ausgelegten Derivaten als Anhängsel, etwa vom 207 – man könnte es z.B. mit „Racing Car“ übersetzen. Doch das Z lässt viel Raum für persönliche Interpretation.

Verglichen wird der RCZ oft mit dem Audi TT. Allerdings ist der Franzose erheblich günstiger als der Audi: Für den Fronttriebler-TT (160 bis 200 PS) legt man 35.281 bis 42.480 € hin, für den RCZ 28.400 bis 32.110 € – Demokratisierung nennen die Franzosen das, also Leistbarmachen für breite(re) Massen.

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