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Personalisierte Masken motivieren laut Studie eher zum Tragen

Schutzmasken im "persönlichen Style" werden eher getragen.
Schutzmasken im "persönlichen Style" werden eher getragen. ©APA/AFP/KENA BETANCUR
Auch zwei Jahre nach Ausbruch der Corona-Pandemie ist das Tragen von Schutzmasken noch vielen Menschen ein Dorn im Auge. Eine Studie zeigt, dass die Motivation dazu höher ist, wenn die Masken im "persönlichen Style" gestaltet wurden.

Gegen das Tragen von Masken zum Schutz vor Übertragung des SARS-CoV-2-Erregers laufen auch gut zwei Jahre nach dem Ausbruch der Pandemie immer noch viele Menschen Sturm. Wissenschafter der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien zeigen nun in Studien im Fachblatt "Scientific Reports", dass im "persönlichen Style" gestaltete Masken lieber getragen werden. So ließe sich womöglich der Widerstand bei manchen Menschen ein Stück weit aufweichen, so die Forscher in einer Aussendung der WU.

Viele Menschen empfinden Maskentragen als Einschränkung

Mit Appellen zur gemeinschaftlichen Verantwortlichkeit im Umgang mit der Covid-19-Pandemie und zum Schutz des Gegenübers wird ein gewisser Prozentsatz der Bevölkerung kaum erreicht. Viele Menschen empfinden das Maskentragen als Einschränkung ihres Selbst. Wer sich durch Masken verschleiert und als Individuum herabgesetzt fühlt, wird von Argumenten, die auf die soziale Verantwortlichkeit abstellen, in der Regel nicht überzeugt, hieß es am Donnerstag.

Johanna Palcu und Martin Schreier vom Department of Marketing der Uni haben in Kooperation mit Chris Janiszewski von der University of Florida (USA) in mehreren Versuchen untersucht, wie das Maskentragen auch ohne Zwang für Menschen attraktiver gestaltet werden könnte. Als Ausgangspunkt nahmen sie die Einsicht, dass Menschen Aufforderungen eher dann nachkommen, wenn sie mit ihren eigenen Bedürfnissen einher gehen. Auf das Maskentragen umgelegt bedeute das, sie derart zu gestalten, dass sie zu einem Teil des Selbstausdrucks von Personen werden.

Studie beschäftigte sich mit Attraktivierung von Masken

Das haben die Wissenschafter in einer ihrer Studien vor dem zweiten Lockdown in Österreich im Oktober 2020 am Campus der WU in Wien-Leopoldstadt untersucht. Von insgesamt 99 teilnehmenden Studenten an der Feldstudie konnte eine Gruppe in einer Art Workshop eine Maske nach den eigenen Vorstellungen gestalten - dem Produkt also eine persönliche Note verleihen. Dann wurden alle Teilnehmer zum vermeintlichen "Mystery shopping" in ein Geschäft geschickt. Die Forscher beobachteten dann, ob die Studenten die Maske auch außerhalb des angesteuerten Geschäfts trugen, obwohl sie dies nicht mussten.

Die Teilnehmer mit den selbstgestalteten Masken trugen diese um mehr als 20 Prozent häufiger, wie sich herausstellte. Auch die persönliche Einstellung zur personalisierten Maske war positiver als zur normal weißen Maske, heißt es in der Arbeit.

Produktwert erhöht sich durch Mitgestaltung

Schon frühere Untersuchungen hätten darauf hingewiesen, dass sich der Produkt-Wert und der Glaube an die Wirksamkeit von Produkten durch das Mitwirken an deren Gestaltung subjektiv erhöhen kann. Die Forscher plädieren daher für personalisierte Masken, durch die sich der persönliche Nutzen des Tragens selbst ein Stück erhöhen lasse, was vielleicht auch bei Menschen fruchte, die mit anderen Argumenten nur schwer erreichbar sind.

(APA/Red)

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