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Personalisierte Facebook-Werbung erreicht meistens die falschen User

Personalisierte Facebook-Werbung geht meist daneben.
Personalisierte Facebook-Werbung geht meist daneben. ©AP, Screenshots
Mountain View - Praktisch kein Unternehmen weiß so viel Privates über seine User wie Facebook. Dieses Daten verkauft Facebook dann teuer  an große und kleine Unternehmen weiter, die auf der Social Media-Plattform zielgruppenorientiert werben wollen. Doch oft erreicht die Werbung die Falschen.

Wir “liken”, wir “teilen”, wir “kommentieren”, wir “suchen” und wir lassen uns “orten”: Facebook analysiert das Nutzungsverhalten seiner User bis ins kleinste Detail und hat sich dafür auch erst kürzlich ein israelisches Tech-Unternehmen gekauft und einverleibt. Der Hintergrund? Damit lassen sich Werbekunden akquirieren, die zielgruppengenau werben wollen. Doch das geht oft in die sprichwörtliche “Hose”. Dafür genügt ein Blick in die eigene Facebook-Timeline um diese Zweifel zu untermauern. Eine “Haartransplantations-Werbung” für einen Mitdreißiger, der nicht mit Jürgen Klopp oder Elton John verwandt ist. Vorschläge für Spiele-Apps, obwohl nervige Anfragen dieser Art bereits in den Einstellungen blockiert wurden. Eine Werbung eines Finanzdienstleiters im Aktienbereich für jemanden, der noch an das gute alte Sparbuch glaubt. Und zuguterletzt noch die Werbung einer Jobbörsen-Plattform für jemanden, der schon seit vielen Jahren im selben Unternehmen ist.

Aus Langeweile auf Facebook

Doch warum funktioniert die personalisierte Facebook-Werbung nicht wie gewünscht? “Die meisten Werbetreibenden und Unternehmer machen sich keine klare Gedanken zu ihrer Zielgruppe und erreichen damit die falschen Endverbraucher”, sagt Florian Salzmann von der Onlinemarketing Agentur impuls360. Salzmann berät Kunden unter anderem bei der Schaltung von Werbung auf Social Media-Plattformen und Google. In diesem Zusammenhang nennt Salzmann einen weiteren wichtigen Faktor: “User gehen vielfach auf Facebook, weil  ihnen langweilig ist und sie Zeit totschlagen wollen.” Im Umkehrschluss bedeutet das, dass User Inhalte sehen wollen, die sie wirklich interessieren und unterhalten. “Da kann man nicht einfach ,irgendeine’ Werbung für sein Produkt schalten”, betont der Onlinemarketing-Experte.

Facebook steigert Umsatz

Trotzdem geben immer mehr Unternehmen ihr Geld für Social Media-Werbung aus. Das hat auch zu einem entsprechenden Ergebnis für Facebook geführt. Der Umsatz der Zuckerberg-Community stieg im dritten Quartal 2013 um 60 Prozent auf 2,02 Milliarden Dollar (rund 1,5 Mrd. Euro) an. Vor allem mit Kleinanzeigen auf Smartphones und Tablet-Computern verdient Facebook viel Geld.

Persönliche Daten werden weiterverkauft

Die persönlichen Daten und Einträge der User sind für Facebook eine wahre Schatzkiste. Durch die Angaben im Facebook-Profil, weiß das US-Unternehmen natürlich genau, wo wir zur Schule gegangen sind, was für TV-Serien wir lieben, wo wir wohnen oder gelebt haben und noch vieles mehr. Diese zum Teil sehr privaten Informationen werden dann teuer weiterverkauft. Sind die Informationen allerdings falsch oder unvollständig, geht die Werbung natürlich ins Leere. Das ist zwar schlecht für den Kunden, aber die Facebook-Kasse tangiert es nicht.  (MSP) (VOL.AT)

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