Perner und Rottmann abgereist
Cheftrainer Alfred Eder bestätigte, dass in den Zimmern der zwei Athleten Produkte beschlagnahmt wurden. “Man kann nur hoffen, dass nichts Verbotenes drinnen ist, eine kleine Hoffnung besteht”, erklärte Eder. “Die Beiden haben nach den chaotischen Kontrollen das Schlimmste befürchtet. Wir wollten sie umstimmen, dass sie abwarten sollen, bis alles geklärt sei, aber in ihrem Alter sind sie für sich selbst verantwortlich”, erklärte der Cheftrainer. Rottmann (32) und Perner (38) haben demnach wohl aus Angst vor einer Festnahme, die auf Grund der strengen italienischen Anti-Dopinggesetze möglich ist, vorgezogen, den Schauplatz der Biathlon-Bewerbe bei den Winterspielen in San Sicario zu verlassen.
Ob einer der beiden Athleten im Zuge der Razzia einen Plastiksack mit Spritzen und Substanzen aus dem Fenster seines Zimmers geworfen habe, konnte Eder nicht sagen. Rottmann wäre eigentlich noch für einen Einsatz in Staffel und Massenstart vorgesehen gewesen, Perner hatte sich für den abschließenden Massenstart-Bewerb qualifiziert. Die Staffel am Dienstag werden unter denkbar ungünstigen Voraussetzungen Daniel Mesotitsch, Fritz Pinter, Ludwig Gredler und Christoph Sumann bestreiten.
Eder meinte, er selbst habe keine Angst vor der Justiz. “Mein Standpunkt zum Doping ist unverändert, ich bin strikt dagegen. Ich kann nichts machen, wenn hinter meinem Rücken etwas passiert”, erklärte der Ex-WM-Medaillengewinner. “Ich habe keine Angst und ein reines Gewissen”, sagte Eder. Ich habe mir nichts vorzuwerfen, ich gebe nichts weiter.”
Rottmann und Perner nicht mehr im ÖOC-Team
Die Teamführung des Österreichischen Olympischen Komitees hat Rottmann und Perner nach Rücksprache mit dem Mannschaftsführer Biathlon aus der rot-weiß-roten Olympiamannschaft ausgeschlossen. Der Grund ist, dass die beiden Athleten ohne vorherige Abmeldung bei der Mannschaftsleitung den Olympiaschauplatz verlassen haben. “Ich weiß noch nicht, warum sie nicht mehr da sind. Vielleicht aus Angst”, so ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel. Für die beiden gelte aber die Unschuldsvermutung, und er gehe davon aus, dass die im Zuge der Razzia durchgeführten Dopingtests der beiden Biathleten negativ seien. ÖOC-Präsident Leo Wallner kündigte dennoch den Ausschluss der beiden an. “Wir haben keine Information, wo sie sind”, so Wallner.