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Performance "Für ein Ende der Gewalt an Frauen" in Wien

Symbolisch blutverschmiert wurde auf Problematik aufmerksam gemacht
Symbolisch blutverschmiert wurde auf Problematik aufmerksam gemacht ©APA
Mit einer Performance in Wien ist am Donnerstag ein "Zeichen für ein Ende der Gewalt an Frauen" gesetzt worden. 15 Frauen trugen dabei weiße, mit "Blut" verschmierte Gewänder und hatten entsprechend geschminkte Gesichter.
Bilder der Performance
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“Die Politik muss jetzt handeln”, forderte Lena Jäger vom Frauenvolksbegehren gemeinsam mit dem Österreichischen Frauenring und der Allianz Gewaltfrei Initiator der Aktion. “Genauso wie im Sommer 2018 300 Millionen Euro für den Kauf von 15 Hubschraubern bewilligt wurden, erwarten wir, dass von der Regierung ein Zehntel davon in eine breit angelegte bundesweite Kampagne investiert wird, damit die Vereine im Gewaltschutz sowohl auf ihr Angebot als auch auf die Anzeichen von häuslicher Gewalt aufmerksam machen können”, betonte Jäger. Das entspreche quasi einem Hubschrauber.

PR-Gags

210 Millionen Euro brauche es laut Istanbul Konvention in Österreich, um Gewalt an Frauen in der Gesellschaft langfristig zu verhindern. “Der Aufbau von Parallelstrukturen ist Geldverschwendung und unnötig”, betonten die Aktivistinnen. Als Beispiel angeführt wurde die Ankündigung eines dreistelligen Frauennotrufes, “ohne vorher mit den Verantwortlichen der jetzt gut funktionierenden Frauen-Helpline zu sprechen”. Das sei ein reiner PR-Gag.

Bei der Performance “Stand in with OBRA” (One billion rising Austria) standen die Frauen zunächst einige Minuten still, dann fielen sie nach einem Knall zu Boden. Verbunden waren sie mit einem roten Band. “Das symbolisiert, dass alle von Gewalt betroffenen Frauen miteinander verbunden sind”, erklärte Jäger im Gespräch mit der APA.

Mittel zu 100 Prozent gekürzt

Der Verein OBRA hat im Bereich Gewaltprävention gearbeitet und will mit Performances die Gesellschaft auf das Thema aufmerksam machen. Ihm wurden die Mittel “durch das Frauenministerium zu 100 Prozent gekürzt”, hieß es in einer Presseaussendung.

Die SPÖ zeigte sich solidarisch. “Von den ExpertInnen und NGOs liegen gute Vorschläge auf dem Tisch. Diese müssen nun rasch umgesetzt werden”, wurde Bundesfrauengeschäftsführerin Andrea Brunner zitiert. Die SPÖ fordert drei Millionen Euro zusätzlich für den Gewaltschutz, davon zwei Mio. Euro für Fraueneinrichtungen und eine Mio. für Täterarbeit. Als notwendige Sofortmaßnahmen nannte Brunner u.a. einen bundesweiten Ausbau an Anti-Gewalttrainings und präventive Arbeit im Bildungssystem.

(APA)

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