Perfektes Rennen
Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes) wurde mit 18,2 Sek. Rückstand Zweiter und vertagte damit die WM-Entscheidung bis zum Finale in zwei Wochen in Suzuka. Aus dem WM-Titelrennen ist hingegen Juan Pablo Montoya (Williams-BMW), der nach einem Katastrophen-Rennen und vier Boxen-Durchfahrten nur Sechster wurde. Nur noch ein Punkt fehlt Schumacher damit zum historischen sechsten WM-Titel, mit dem er Juan Manuel Fangio überflügeln würde. Und den kann wohl nur noch ein Defekt in Japan verhindern, denn selbst bei einem Sieg von Räikkönen (derzeit 83 Punkte) würde dem Deutschen (92) dort schon Platz acht genügen.
Schumacher feierte in Indianapolis seinen bereits sechsten Saisonsieg, es war der 70. insgesamt. “Ein großer und wichtiger Sieg. Es ist ein unglaublicher Tag. Mit neun Punkten Vorsprung nach Suzuka zu gehen, ist fast ideal”, sagte Schumacher nach dem turbulenten und phasenweisen fast schon chaotischen Rennen, in dem das Wetter, die Reifen und eine fragwürdige Entscheidung der Renn-Kommissare entscheidend war. Für einen hatte das Chaos auch etwas Gutes, denn Oldboy Heinz-Harald Frentzen fuhr im Sauber sensationell als Dritter auf das Podest.
Am Start verbesserte sich Schumacher auf Platz vier, während Montoya vom vierten auf den siebenten Rang zurückfiel. Doch Regen stellte zunächst alles auf den Kopf, Schumacher wurde auf Platz sechs durchgereicht, Montoya verbesserte sich auf Platz drei. Dann aber schubste Montoya Rubens Barrichello im Eifer des Gefechts von der Piste, kassierte dafür eine Drive-Through-Strafe und hatte zudem beim Boxenstopp Pech, weil die Tankanlage klemmte. Der Kolumbianer fand sich auf Platz elf wieder und verlor darob derart die Nerven, dass er auch noch mehrere Ausritte verzeichnete. Mehr als Platz sechs war nicht mehr drin.
Schumacher führte er bereits zur Halbzeit das Feld an und fuhr damit auf WM-Kurs. Mit viel Kampfgeist kam Räikkönen aber noch auf Platz zwei und vertagte so ganz knapp die WM-Entscheidung. Traurig war man bei BMW-Williams. “Es ist alles schief gegangen”, sagte Gerhard Berger. Zur Strafe gegen Montoya meinte der Ex-Motorsportchef von BMW: “Aus meiner Sicht war sie viel zu hart, speziell wenn es um die WM geht. Sie ist unverständlich.”
Endstand beim GP von Indianapolis:
1. Michael Schumacher (Ferrari): 33:35,997 Std.
2. Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes): + 00:18,258
3. Heinz-Harald Frentzen (Sauber-Petronas): + 00:37,964
4. Jarno Trulli (Renault): + 00:48,329
5. Nick Heidfeld (Sauber-Petronas): + 00:56,403
6. Juan Pablo Montoya (Williams-BMW): + 1 Runde
7. Giancarlo Fisichella (Jordan-Cosworth): + 1 Runde
8. Justin Wilson (Jaguar-Cosworth): + 2 Runden
9. Cristiano da Matta (Toyota): + 2 Runden
10. Jos Verstappen (Minardi-Cosworth): + 4 Runden
11. Nicolas Kiesa (Minardi-Cosworth): + 4 Runden