Im Tiergarten Schönbrunn ist trotz frostiger Temperaturen ein Pelikan aus dem Ei geschlüpft. Die Schlupfrate ist um diese Zeit relativ gering, weil die Eltern das Ei durchgehend warm halten müssen. Aber das Brutpaar ist geübt, denn es hat im Vorjahr bereits im Jänner ein Jungtier groß gezogen, erklärt Tiergartendirektorin Dagmar Schratter und freut sich über den Nachwuchs. Das Pelikan-Jungtier wird von seinen Eltern aufopfernd betreut. Bei Krauskopfpelikanen kümmern sich Männchen und Weibchen gemeinsam um das Ausbrüten der Eier und die Aufzucht der Jungen.
Die Tierpfleger kontrollieren mehrmals am Tag aus der Ferne, wie es dem Jungtier geht und ob vielleicht schon ein zweites Pelikan-Küken geschlüpft ist. Es gibt nämlich noch weitere Nester mit insgesamt sechs Eiern. Der kleine Pelikan wird von seinen Eltern mit vorverdauten Fischen ernährt. Zum richtigen Krauskopfpelikan fehlt ihm neben dem Federkleid noch die für seine Art typische Frisur: ein Schopf mit langen, gekräuselten Federn am Kopf.
Auch die Kormorane brüten gerade
Krauskopfpelikane sind die größte Pelikanart. Ihr Vorkommen reicht von Osteuropa bis China. Sie stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten. In Schönbrunn gelingt die Zucht seit Anfang der 90er Jahre. Die Kolonie zählt mit nun 21 Tieren zu den größten, in menschlicher Obhut befindlichen Pelikan-Kolonien der Welt. Aber nicht nur die Pelikane brüten derzeit im Tiergarten Schönbrunn, sondern auch ihre Mitbewohner: die Kormorane. Auch bei den Vögeln des Jahres 2010 kann jeden Moment das erste Jungtier schlüpfen.