Die Tiere sollen keine Gefangenen, sondern Grundbesitzer sein.
Als Direktor des damals neu aus dem Bund ausgegliederten Wiener Tiergartens Schönbrunn verwandelte der am 17. August 1946 in Innsbruck geborene Pechlaner den Zoo in kürzester Zeit in einen Publikumsmagneten. Er sorgte für Sponsoren und den Umbau der barocken Gehege, die erst dadurch eine artgerechte Haltung ermöglichten.
Unmittelbar nach seinem Antreten krempelte der Tiroler den Betrieb gründlich um und modernisierte den ältesten Tiergarten der Welt. Innerhalb einer Dekade gelang es ihm, die Besucherzahlen von 700.000 auf rund 1,7 Millionen jährlich zu steigern.
Die Einnahmen und Spenden stiegen bereits in den ersten Jahren um ein Vielfaches, Pechlaner konnte zudem zahlreiche Sponsoren dazu bewegen, Einrichtungen für die Tiere zu finanzieren. Unter seiner Leitung wurde so unter anderem ein neues Elefantenhaus geschaffen. Mit mehr Platz und artgerechter Ausgestaltung ergab sich dadurch die Möglichkeit für die Zucht der Dickhäuter.
Den Grundstein für seinen beruflichen Werdegang mit Tieren legte Pechlaner schon in seiner Jugend, als er bei Konrad Lorenz in Seewiesen als Ferialpraktikant arbeitete. Das veterinärmedizinische Studium schaffte er in Rekordzeit, 1972 avancierte er zum stellvertretenden Direktor des Innsbrucker Alpenzoos, den er ab 1979 als wissenschaftlicher und kaufmännischer Direktor bis zu seinem beruflichen Wechsel nach Wien leitete.
Ein Händchen für öffentlichkeitswirksame Maßnahmen hatte Pechlaner seit jeher: Neben dem Tiergarten Schönbrunn machte er auch die eigene Person bekannt. Zahlreiche Auftritte in Fernsehsendungen zeigten ihn als jovialen Zoodirektor. Seit 2000 bekleidete er auch die Funktion des WWF-Präsidenten in Österreich.
Aber auch negative Schlagzeilen blieben dem umtriebigen Tiroler nicht erspart: Im März 2002 tötete ein Jaguar eine Pflegerin im Raubtiergehege. Pechlaner selbst wurde dabei schwer verletzt: Als der Zoodirektor der jungen Frau zu Hilfe eilen wollte, zerfetzte ihm das Raubtier mit zwei Prankenschlägen die Hand. Die nächste Tragödie ereignete sich im Februar 2005: Der 1.600 Kilogramm schwere Elefanten-Jungbulle Abu attackierte den Revierleiter und spießte ihn mit seinen Stoßzähnen auf. Jede Hilfe kam zu spät.