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Pech für Lucky: Als Dealer in U-Haft

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Für Lucky O. begann am 1. September eine Pechsträhne: An diesem Tag löste „seine“ Hausmeisterin in Wien-Ottakring nämlich durch die Information, dass im Hof Schwarzafrikaner immer...

…wieder Mistkübel durchsuchten, polizeiliche Ermittlungen aus, die schließlich zur Festnahme des Nigerianers sowie drei seiner Landsleute als Kokaindealer und von vier Kurieren führte. Das gab die Polizei am Donnerstag bekannt.

In Zuge der Amtshandlung wurden 10,5 Kilo Kokain im Wert von rund einer Million Euro sichergestellt. Die Gruppierung um Lucky O. (27) soll seit Mitte 2003 insgesamt 100 Kilo der Drogen verkauft haben, wie Oberstleutnant Georg Rabensteiner vom Kriminalkommissariat (KK) West sagte.

“Sandler” wurden fündig

Zur Tarnung als Sandler verkleidete Drogenfahnder des KK West wurden beim Stierln in den inkriminierten Mistkübeln nämlich fündig:
In einem Packerl fanden sie ein Viertelkilo Kokain, das sie durch Staubzucker ersetzten, ehe sich Beamte auf die Lauer legten, bis Lucky seine vermeintliche Ware holte. Unterdessen fanden die Ermittler auch heraus, dass der Nigerianer auf eine weitere Lieferung aus Venezuela wartete und identifizierten eine Polin als Kurier. Die Frau reiste mit 4,5 Kilo Kokain aber nach Italien weiter, Lucky ging leer aus.

In der irrigen Meinung, ein ehemaliger Mitbewohner habe ihn verraten, hetzte er diesem die Polizei an den Hals, was zur Folge hatte, dass dieser Mann und eine weitere Kurierin festgenommen wurde. Abgesehen davon gelang es der Polizei in Venezuela, durch die Wiener Ermittlungen einen Ungarn auf dem Flughafen von Caracas festzunehmen, der mit acht Kilo Kokain nach Europa fliegen wollte. Als weitere Kurierin wurde in Wien eine Slowakin geschnappt, die aus Venezuela 2,5 Kilo Kokain nach Wien gebracht hatte. Die Droge war so perfekt in einem Hartschalenkoffer versteckt, dass die Fahnder erst mit Hilfe von Bohrer, Hammer und brachialer Gewalt das Kokain fand.

Zwei Tage bei Nachbarn versteckt

Lucky O. wurde am 7. November festgenommen, nachdem an den Vortagen bereits zwei Landsleute von ihm als Dealer verhaftet worden waren. Der Nigerianer ahnte zu diesem Zeitpunkt bereits das bevorstehende Unheil. Als es an seiner Tür läutete, rannte er laut Rabensteiner in der falschen Meinung, es wäre die Polizei, nur mit Unterhose bekleidet aus seiner Wohnung, lief zum Nebenhaus, läutete an irgendeiner Tür und versteckte sich in der Dusche. Den Bewohner, einem ahnungslosen Paar in den Fünfzigern, machte er weis, er werde grundlos verfolgt. Er blieb zwei Tage, ehe seinen Unterkunftsgebern die Sache doch seltsam vorkam und sie die Polizei holten.

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