In der russisch-orthodoxen Kirche habe man das Leid der serbischen Glaubensgeschwister nicht vergessen, betont Kyrill in einem Schreiben an den Belgrader Patriarchen Pavle I. Er erinnerte laut Kathpress an das Sterben von ungeschützten, friedlichen Bewohnern in serbischen Städten, die Zerstörung von Häusern, Schulen und Krankenhäusern und die Verhöhnung von Kirchen und Klöstern.
Die verantwortlichen Politiker mehrerer Staaten hätten damals gemeint, “das Recht zu haben, das Schicksal der Welt zu bestimmen” und ihren Willen dem serbischen Volk “mit Gewalt aufzwingen” zu können, schreibt Kyrill I. zum zehnten Jahrestag des Beginn der NATO-Luftangriffe gegen Serbien am 24. März. Die westliche Militärallianz hatte ihre Bombardements mit den Übergriffen gegen die albanische Zivilbevölkerung in der damaligen südserbischen Provinz Kosovo begründet. Der NATO-Krieg wurde im Juni 1999 beendet, nachdem sich Serbien zum Abzug aus dem Kosovo bereiterklärt hatte.
Kyrill I. erinnerte daran, dass er 1999 als Begleiter von Patriarch Aleksij II. in Belgrad war, um mit Patriarch Pavle die Trauer zu teilen. Aleksij II. habe damals in der Kathedrale des Heiligen Sava die Liturgie zelebriert und Zehntausenden von Gläubigen Trost und Ermutigung vermittelt.
Mit tiefer Betroffenheit hätten die Gläubigen der russisch-orthodoxen Kirche auch die Ereignisse des März 2004 miterlebt, erinnerte Patriarch Kyrill I. Damals hatten albanische Extremisten 35 serbisch-orthodoxe Kirchen und Klöster im Kosovo angegriffen, zerstört und in Brand gesetzt. Er halte es für seine Pflicht, die internationalen Organisationen an die Ereignisse von vor fünf Jahren zu erinnern, so der Moskauer Patriarch. Die russisch-orthodoxe Kirche werde auch weiterhin alles in ihrer Macht stehende tun, damit die Orthodoxen im Kosovo und diejenigen, die von dort flüchten mussten, ihr Recht erhalten.