In einem Brief an den Präsidenten der Parlamentarischen Versammlung des Europarats, Luis Maria de Puig, kritisierte der Patriarch, dass noch immer weder die Rückkehr von Tausenden Flüchtlingen und Vertriebenen in ihre Häuser noch deren Schutz garantiert sei. Deshalb sollten internationale Organisationen wie der Europarat die “Opfer der Gräueltaten unterstützen”, Gerechtigkeit wiederherstellen und den Menschen Hoffnung geben, so das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche.
Wie Kathpress am Mittwoch weiter meldete, dankte Kyrill I. zugleich der Weltkulturorganisation UNESCO für die Hilfe beim Wiederaufbau serbisch-orthodoxer Klöster und Kirchen im Kosovo. Allerdings bedürfe es noch weiterer Anstrengungen der Weltgemeinschaft zur Bewahrung des geistigen und kulturellen Erbes des Kosovo, schrieb er an UNESCO-Generaldirektor Koichiro Matsuura.
Bei den dreitägigen Ausschreitungen im März 2004 wurden 19 Menschen getötet und Hunderte verletzt. Hunderte serbische Häuser und Dutzende kulturell bedeutsame Einrichtungen der serbisch-orthodoxen Kirche wurden beschädigt oder zerstört. 4.000 Serben wurden vertrieben oder mussten flüchten. Die internationale Gemeinschaft hatte die anti-serbischen Pogrome scharf verurteilt. Die im Kosovo stationierte internationale Schutztruppe KFOR war von der Gewalt, deren Auslöser falsche Berichte über drei albanische Kinder, die nach Übergriffen von Serben im Fluss ertrunken seien, überrascht worden.
Der Kosovo rief nach Jahren unter UNO-Übergangsverwaltung am 17. Februar 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien aus. Diese wurde bis dato von 56 Staaten anerkannt. Im Kosovo leben zu rund 90 Prozent ethnische Albaner, die zumeist Muslime sind; zwischen fünf und sieben Prozent sind Serben. Der Kosovo hat sich in seiner Verfassung aus dem Vorjahr dazu verpflichtet, die Erhaltung des kulturellen und religiösen Erbes aller Volksgruppen sicherzustellen