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Parlament in Wien wird umgebaut: Noch gibt es kein Ausweichquartier

Noch ist keine Entscheidung bezüglich des Umbaus getroffen worden.
Noch ist keine Entscheidung bezüglich des Umbaus getroffen worden. ©APA
In Sachen Ausweichquartier während der Umbau- und Sanierungsarbeiten im Parlament gibt es noch immer keine Entscheidung. Bei einer Vollabsiedlung kommt nur die alte Wirtschaftsuniversität (WU) ohne gröbere Umbauten, Zusatzanmietungen oder Containerlösungen infrage.
Nachhaltige Sanierung des Parlaments
Zieht Parlament in alte WU?

Aus dem kürzlich an die Fraktionen ergangenen Entscheidungspapier geht hervor, dass während der Sanierung des 130 Jahre alten Hauses am Ring sowohl eine Voll- als auch eine Teilabsiedlung möglich wären. Letztere hätte aus Sicht des Projektteams aber einige Nachteile: Störung des Parlamentsbetriebs, Gefährdung der Betriebssicherheit, höhere Kosten und längere Sanierungsdauer werden da unter anderem genannt.

Parlament muss während Umbau übersiedeln

Bei der präferierten Vollabsiedlung würde das gesamte Hauptgebäude für drei Jahre geräumt. Die Variante “100% nah” sieht Sitzungssaal (ein gemeinsam genutzter für National- und Bundesrat) und Büros in Gehweite des Stammhauses vor. Die von Prammer in “Österreich” wegen der geringeren Absiedlungsnotwendigket als charmant bezeichnete Hofburg fiele wohl in diese Kategorie, wobei zusätzlich Büros angemietet bzw. die Mitarbeiter in Containern untergebracht werden müssten.

Alte WU in Wien könnte genutzt werden

Überlegt werden aber auch zwei “fern”-Varianten. Bei “100% fern” würde – inklusive Plenarbetrieb – entweder in die alte WU, ein anders Objekt außerhalb des ersten Bezirks oder in einen Neubau übersiedelt. Bei “200% fern” ebenso, zusätzlich würden auch alle Nebengebäude außer dem Palais Epstein mitgenommen – was dann auch jene Parlamentsklubs beträfe, die derzeit nicht im Haupthaus untergebracht sind.

Von der bestehenden Infrastruktur her wirklich anzubieten scheint sich nur die Wirtschaftsuni. So heißt es zu den beiden “fern”-Varianten im Parlamentspapier: “Dies ist bei der Anmietung von Bestandsobjekten – mit Ausnahme bei dem Projekt ‘Alte WU’ – nur durch gröbere Umbauten oder durch zusätzliche Messebaulösungen direkt bei dem Bestandsobjekt möglich.”

Noch gibt es keine Entscheidung

In der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) bestätigte man Kontakte mit dem Parlament. “Es gibt eine unterschriebene Absichtserklärung zwischen Parlament und BIG, die alte WU als Ausweichquartier während der Sanierung des Parlaments zu nutzen. Uns ist keine gegenteilige Entscheidung bekannt”, hieß es in einer Stellungnahme gegenüber der APA. “Unabhängig davon haben wir mehrere Anfragen von Bildungseinrichtungen, die wir in unsere Überlegungen einer mittel- und langfristigen Nutzung miteinbeziehen.”

Und auch in der Hofburg bestätigte man der APA erste Gespräche. Allerdings stünden noch viele verschiedene Varianten im Raum, über die man sich im Parlament erst klar werden müsse. “Wir befinden uns in Warteposition”, sagte eine Sprecherin. (APA)

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