Bezirksvorsteherin Hermine Mospointner stellt zu der laufenden Parkpickerl-Diskussion fest, dass es seitens des Bezirks immer sehr begrüßt wurde, die Entscheidung darüber den Bezirken zu überlassen. “Wir haben uns intensiv damit auseinandergesetzt und die verschiedenen Argumente abgewogen und sind jetzt zu einer sachlichen Entscheidung gekommen, das Parkpickerl derzeit im 10. Bezirk nicht einzuführen”, so die Bezirksvorsteherin.
Parkpickerl in Favoriten kommt nicht
Favoriten sei aufgrund seiner flächenmäßig großen Ausdehnung und sehr unterschiedlichen Bebauungsstruktur nicht mit anderen Wiener Bezirken vergleichbar. Die Auswirkungen und Erfahrungen in anderen Bezirken sollen daher abgewartet werden. Auch die derzeit in Favoriten befindlichen Großbaustellen, wie der neue Hauptbahnhof und die U1-Verlängerung, lassen bei Einführung der Parkraumbewirtschaftung keine Verbesserung im Parkplatzangebot erwarten.
ÖVP triumphiert, Grüne sind “total enttäuscht”
Die ÖVP hatte kurzfristig eine Umfrage in Auftrag gegeben, bei der sich 70 % der Befragten gegen die Einführung des Parkpickerls in Favoriten aussprachen. Man habe damit die Aufgabe übernommen, die die rot-grüne Stadtregierung verabsäumt habe, so Alfred Hoch. Die Grünen hingegen hatten am Mittwochmorgen noch verkündet, wie wichtig die Parkraumbewirtschaftung in Favoriten sei: “Das Parkpickerl für Favoriten ist dringend notwendig.”, so Prack in einer Aussendung. Auf Anfrage von Vienna.at heißt es von den Favoritener Grünen, man sei von der Entscheidung gegen das Parkpickerl “total enttäuscht”. Die FPÖ sieht sich für das Ergebnis hauptverantwortlich: “Ein toller Erfolg! Unser Druck hat sich für die Bürger bezahlt gemacht”, so Johann Gudenus mehr als zufrieden.
Parkpickerl künftig in 14 Bezirken
Mit der Favoritner Ablehnung steht nun endgültig fest, dass in insgesamt fünf Bezirken außerhalb des Gürtels die Stellplätze in Zukunft kostenpflichtig sein werden: Meidling, Penzing, Rudolfsheim-Fünfhaus, Ottakring und Hernals. Geplanter Starttermin ist der 1. Oktober. Neben Favoriten wird auch in Simmering, Hietzing, Währing, Döbling, Floridsdorf, Donaustadt und Liesing das Parken weiterhin gratis bleiben.
Was die genauen Grenzziehungen und etwaige Überlappungszonen anbelangt, werden die Details erst in den kommenden Monaten ausgearbeitet. Viele der Pro-Pickerl-Bezirke haben aber bereits angekündigt, die Parkraumbewirtschaftung nicht flächendeckend, sondern nur in einem Teil des Bezirks einführen zu wollen.
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(APA/ Red.)