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Paris gewann Kitz-Super-G vor Mayer, Streitberger

Paris erwischte Zielhang ideal
Paris erwischte Zielhang ideal
Dominik Paris hat zwei Jahre nach der Abfahrt auch den Super-G in Kitzbühel gewonnen und damit einen heimischen Doppelsieg verhindert. Der Südtiroler gewann am Freitag sechs Hundertstel vor Matthias Mayer und 0,34 Sek. vor Georg Streitberger. Kjetil Jansrud (7.) und Hannes Reichelt (24.) patzten.


Den großen Aufreger des ersten Bewerbs der 75. Hahnenkammrennen gab es schon vor dem Start. Denn der norwegische Coach Tron Moger hatte für Speed-Spezialist Jansrud einen schnellen, abfahrtsähnlichen Kurs auf die Streif gesetzt, der vielfach kritisiert wurde.

Slalom-Weltmeister Hirscher tat sich trotz seines Spezialtrainings hier auch dementsprechend schwer, aber auch sein Weltcup-Konkurrent Jansrud patzte. “Das war keine optimale Fahrt”, sagte der Norweger, der davor im Super-G die Plätze 1, 2 und 1 abgeliefert hatte.

Co-Favorit Reichelt hatte sogar Glück, einen Tag vor der Abfahrt heil im Ziel zu sein. Der Salzburger wurde schon nach 20 Sekunden an der flachsten Stelle ausgehoben und hatte dann auch an der Hausbergkante nochmals Riesenglück. “Das waren technische Fehler, mich hat es gleich von Anfang an gefuchst”, gestand Reichelt.

“Im Vorjahr wäre ich am Hausberg nicht mehr aufgestanden. Ich bin froh, gesund herunten zu sein”, atmete der Salzburger nach der missglückten Abfahrts-Generalprobe durch und stellte fest: “Der Super-G hier geht bei mir gerne in die Hose. Das ärgert mich, sagt aber nichts für die Abfahrt.”

Während Streitberger mit Startnummer 13 seine stärkste Saisonleistung bot, bestand beim mit Nummer 20 nach Paris fahrenden Mayer lange Zeit sogar die Hoffnung, dass die seit 2009 (Klaus Kröll) bestehende Sieglosigkeit der Österreicher im Kitz-Super-G ihr Ende findet. Aber auch der Abfahrts-Olympiasieger konnte am Ende auf einer superschnellen Piste (Über 125 km/h im Zielschuss) den vierten Weltcupsieg von Paris (“Dieser Berg taugt mir einfach”), dessen ersten im Super-G, knapp nicht verhindern.

“Beim Hausberg hab ich beim Tor davor nicht gewusst, wie ich da fahren soll. Im Endeffekt bin ich ganz anders gefahren als gedacht”, vermutete Mayer, dass er dort die entscheidenden Hundertstel liegen gelassen hatte. “Es war insgesamt ein bisserl ein Glücksritt”, sagte der Kärntner und tröstete sich: “Beim Olympiasieg war ich sechs Hundertstel vorne. Ich hoffe, es geht sich heuer nochmals für ganz oben aus.”

Auch Otmar Striedinger (6.) und Max Franz (10.) lieferten ein gutes Rennen ab. Wirklich “happy” war aber Streitberger, der sich mit Platz drei wohl endgültig sein WM-Ticket im Super-G neben Reichelt und Mayer gesichert hat. Der Salzburger hat seine anfänglichen Materialprobleme in den Griff bekommen, hatte aber bei einem gestreckten Sprung an der Hausbergkante Riesenglück.

“Da habe ich schon gedacht, ich liege”, gestand er. “Ich war voll am Limit.” Zum WM-Ticket meinte Streitberger: “Ein gutes Ergebnis im letzten Rennen vor der WM ist sicher nicht schlecht.”

Hinsichtlich der Kombination nahm sich mit Startnummer eins US-Weltmeister Ted Ligety mit einem Torfehler selbst früh aus dem Rennen. Letztlich etablierte sich der Franzose Alexis Pinturault als 25. mit 1,31 Sekunden Vorsprung auf Hirscher als Favorit für den Flutlicht-Slalom um 16.45 Uhr.

Hirscher fand sich bei plus 2,78 Sekunden auf Paris als 44. ziemlich am Ende des über zweieinhalb Stunden dauernden Monster-Rennens wieder, bei dem gleich 19 Piloten ausschieden. Er profitierte aber von der Bereinigung der Startliste für den Flutlicht-Kombi-Slalomdurchgang.

Hirschers anfänglicher Ärger über die Kurssetzung war trotz einer sehr fehlerhaften Fahrt im Super-G bald verraucht. “Ich habe das Falsche trainiert, Abfahrts-Ski hatte ich heute keine mit”, meinte er sarkastisch. “So gesehen habe ich mit meiner Leistung aber eine volle Freude. Mit der Slalom-Startnummer ist viel möglich”, blickte er im Kampf nach Weltcup-Punkten zuversichtlich nach vorne .

Zur Diskussion über die Kurssetzung meinte Hirscher: “Sie hatte ihre Berechtigung, weil sie war taktisch motiviert. Aber natürlich will ich als Slalomfahrer grundsätzlich mehr Kurven. Es ist schon grenzwertig wenn selbst die Abfahrer sagen, dass es am Limit ist.” Jansrud konterte: “Die besten Skifahrer der Welt müssen alles fahren können. Kitzbühel soll nicht leicht sein. Marcel hat trotzdem sehr gute Chancen in der Kombi.”

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