Panne im Finale von "The Masked Singer 2022"

Im Finale von "The Masked Singer" ist es bei der Verkündung des Siegers bzw. der Siegerin zu einer "XXL-Panne" gekommen. Vor lauter Freude über den Sieg umarmt das Zebra Moderator Matthias Opdenhövel. Plötzlich löst sich die Maske und rutscht vom Kopf. Der Moderator reagiert geistesgegenwärtig und versucht zu retten, was noch zu retten ist. Die Live-Regie lässt fast sofort auf die Jury schwenken, doch man kann ganz kurz einen brünetten Frauenhinterkopf erkennen.
Der Moment, der die traditionelle Dramaturgie der Show fast verändert hätte, wurde von den Beteiligten mit Humor genommen. Als wenig später das Zebra dann offiziell enttarnt werden durfte, scherzte Opdenhövel gut gelaunt über "alle, die vorhin nicht schnell genug geguckt haben und noch rätseln". Endlich selbst sagte, so sei eben Live-Fernsehen. Ihre Analyse: "Ich kam vom Boden hoch und da merkte ich schon, dass es kippt. Aber ich konnte es einfach nicht mehr ändern."
Unter dem "Zebra"-Kostüm versteckt sich Sängerin Ella Endlich. Die 37-Jährige - etwa bekannt für ihr Lied "Küss mich, halt mich, lieb mich" - bekam am Samstagabend im Finale der Musik-Ratesendung die meisten Stimmen der Zuschauer. Danach legte sie ihre Maske ab, unter der sie sich über Wochen versucht hatte, zu verbergen - es handelte sich um ein fröhliches Zebra mit Tüll-Rock. Die Show sei eine "ganz tolle Reise" gewesen, bilanzierte Endlich. "Das habe ich auf jeden Fall so noch nie erlebt und werde ich wahrscheinlich auch nie wieder erleben."
Die Sängerin gilt als Allround-Talent. 2009 landete sie mit dem Lied "Küss mich, halt mich, lieb mich" nach der Titelmelodie des kultigen Märchenfilms "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" einen Erfolg. Zeitweise saß sie in der Jury der Casting-Show "Deutschland sucht den Superstar". 2019 tanzte sie sich bei "Let's Dance" bis ins Finale.
Erst vor einigen Tagen hatte man sie zudem bei einem ungewöhnlichen TV-Format auf der Bühne gesehen. Im Musical "Die Passion", in dem der Sender RTL die letzten Tage im Leben Christi inszeniert hatte, hatte Endlich Maria gespielt. Die Bibel-Show war bei "The Masked Singer" auf fast kuriose Weise nun noch mal recht präsent. Kurz vor Endlich wurde - auf Platz zwei - Schauspieler Mark Keller ("Der Bergdoktor") als Dornteufel enttarnt. Der 56-Jährige hatte in der "Passion" wiederum den Judas gespielt. Wenn man so wollte, duellierten sich bei "Masked Singer" also die Mutter Jesu mit dessen Verräter.
Dass Endlich unter der Zebra-Maske steckte, war keine ganz große Überraschung mehr. Ihr Name waberte durch die Gerüchteküche. Zudem sprachen die Auftritte für eine Profi-Sängerin. "Die Stimme ist echt nicht von dieser Welt", lobte Ruth Moschner im Rateteam. Ihr Kollege Rea Garvey urteilte ergriffen: "Mir ist eigentlich egal, wer du bist. Ich will, dass du einfach so weiter singst."
Die starken Gesangseinlagen sorgten mit dafür, dass nicht nur der Dornteufel keinen Stich gegen das Zebra machen konnte, sondern auch nicht die ebenfalls stark auftrumpfende Discokugel. In dem voluminösen Glitzer-Kostüm steckte Sängerin Jeanette Biedermann.
Größte Überraschung
Für die wohl größte Überraschung des Abends sorgte Schauspielerin Nora Tschirner (Weimar-"Tatort", "Keinohrhasen"), die sich als Viertplatzierte aus einem raubeinigen Ork-Kostüm mit Bierbäuchlein schälte. Im Rateteam hatte vor der Enttarnung niemand ihren Namen in den Ring geworfen - stattdessen wurden verzweifelte Mutmaßungen wie Brigitte Nielsen (58) oder Michelle Hunziker (45) geäußert. "Wir haben keine Ahnung", gab sich Tipp-Königin Ruth Moschner geschlagen.
Multilinguales Talent
Das Besondere am Ork war vor allem seine Multilingualität - während der Staffel hatte er Lieder in gleich mehreren Sprachen gesungen, darunter Italienisch, Türkisch und Spanisch. Im Finale kam auch noch Isländisch hinzu. Tschirner freute sich diebisch über ihr ebenso aufwendiges wie gelungenes Verwirrspiel.
Sie beteuerte, dass sie gar nicht all diese Sprachen spreche. Aber sie liebe Sprachen - und habe schon immer Musik aus aller Welt gehört. Man müsse dann beim Üben praktisch vorgehen. "Nicht so denken: Oh, ein komisches Geräusch. Sondern: Ah! Ein Geräusch, was ich jetzt versuche, nachzuahmen." Ähnlich, wie es ein Kind mache. "Und schon, zack - Isländisch", erklärte Tschirner.