Panne bei outlook.com-Start: User schnappen sich wichtige Adressen

Microsoft peppt seinen in die Jahre gekommenen E-Mail-Dienst Hotmail auf und verpasst ihm einen neuen Namen: Ab sofort heißt der Service Outlook. Allerdings hat der Softwareriese offenbar vergessen, sich wichtige E-Mail-Adressen für den Eigengebrauch zu reservieren. Dem Magazin PC Pro ist es offenbar gelungen ist, ein Konto unter dem Namen des Konzernchefs Steve Ballmer, steveballmer@outlook.com, zu eröffnen. Andere User wiederum konnten sich laut “The Verge” die Adressen ballmer@outlook.com sowie gates@outlook.com schnappen. Wie Microsoft auf dieses Versehen reagieren wird, bleibt abzuwarten. Noch liegt keine offizielle Stellungnahme vor.
“E-Mail neu erfinden”
“Wir denken, es ist an der Zeit, die E-Mail neu zu erfinden”, erklärte Microsoft-Manager Chris Jones. Seit der Einführung von Gmail im Jahr 2004 sei “nicht mehr viel passiert”. Das wolle Microsoft nun ändern – mit einem “modernen, vernetzten, intelligenten, starken, kontrollierbaren Mail-Dienst”. Microsoft startet den Dienst zunächst als “Vorschau”, die Nutzer sollen ihre Erfahrungen mit Microsoft teilen und mögliche Probleme oder Fehler melden.
Der neue E-Mail-Dienst von Microsoft ist deutlich spartanischer und übersichtlicher als das alte Hotmail. Dokumente und Fotos lassen sich direkt anschauen und bearbeiten. Dafür erhalten die Nutzer direkt aus ihrem E-Mail-Postfach heraus Zugriff auf die kostenlose Internetversion der Bürosoftware Microsoft Office. Auch können Sie Dateien auf dem Internet-Laufwerk Skydrive ablegen.
Mit Facebook & Co. vernetzt
Outlook ist zudem vernetzt mit Netzwerken wie Facebook, Twitter oder LinkedIn. So werden die Kontakte in diesen Netzwerken beispielsweise auf Wunsch mit dem Outlook-Adressbuch abgeglichen. Zusammen mit den E-Mails eines Nutzers soll der Kontext angezeigt werden – etwa seine aktuellen Botschaften auf Twitter oder Facebook. Auch ist es etwa möglich, direkt Nachrichten auf Facebook zu schreiben.
Bald kommen soll zudem die Einbindung des Internettelefonie-Dienstes Skype, den Microsoft aufgekauft hat. Damit sollen künftig Chats, Anrufe und Videotelefonate ebenfalls direkt aus dem Posteingang möglich sein.
Hotmail war 1996 gegründet worden und einer der ersten vom Internetprovider unabhängigen E-Mail-Dienste überhaupt. Ende 1997 kaufte Microsoft den Dienst. Mit 350 Millionen Nutzern ist der Dienst immer noch einer der größten weltweit. Hotmail-Nutzer können mit einem Klick auf den Punkt “Upgrade auf Outlook durchführen” im Menü “Optionen” zur Vorschau wechseln. Ihre alte E-Mail-Adresse können sie behalten, zusätzlich können sie eine outlook.com-Adresse erhalten.
(VOL.AT; APA)