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Panama-Leaks: Kanzlei Mossack Fonseca bestreitet illegale Geschäfte

Kritiker hätten keine Ahnung vom Finanzgeschäft und zögen falsche Schlüsse
Kritiker hätten keine Ahnung vom Finanzgeschäft und zögen falsche Schlüsse ©APA
Nach der Veröffentlichung der "Panama Papers" geht die panamaische Kanzlei Mossack Fonseca in die Gegenoffensive. Ihre Kritiker hätten keine Ahnung vom Finanzgeschäft und zögen falsche Schlüsse.
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Die Wirtschaftskanzlei, deren Briefkastenfirmen im Mittelpunkt der “Panama Papers” stehen, bestreitet eine Verwicklung in illegale Geschäfte. “Wir haben keine Angst – wir haben nichts Schlechtes getan”, sagte Mitgründer Ramon Fonseca Mora der “Financial Times” von Dienstag und sprach von einer “Hexenjagd”. Er rechne nicht damit, dass die Veröffentlichungen auch nur ein rechtliches Verfahren auslösen würden. “Wir haben mehr als 250.000 Firmen eröffnet. (…) Unsere Standards sind sehr hoch.”

Fonseca räumte zwar ein, dass “statistisch gesehen” auch problematische Offshore-Firmen darunter sein müssten. Mossack Fonseca breche aber die Geschäftsbeziehungen bei Anzeichen eines Fehlverhaltens ab. “Ich garantiere, dass es mehr schmutziges Geld in New York und London und Miami als in Panama gibt.”

“Keine Verbindung zu FIFA-Skandal”

Speziell wies die Kanzlei eine Verstrickung in die Skandale des Fußball-Weltverbandes FIFA zurück. “Mossack Fonseca hatte keine Verbindung zu den am FIFA-Skandal beteiligten Parteien”, hieß es auf der Website des Unternehmens. In Medienberichten waren auch Namen ehemaliger FIFA-Funktionäre genannt worden, die von der US-Justiz der Korruption beschuldigt werden. Die FIFA-Ethikkommission bestätigte nach den Veröffentlichungen interne Vorermittlungen gegen ihr Mitglied Juan Pedro Damiani aus Uruguay.

Seit Sonntag wird auf Basis interner Unterlagen der Kanzlei über zahlreiche Politiker, Sportler und Prominente berichtet, die Verbindungen zu Geld in Offshore-Firmen hätten. Auch tausende Deutsche sollen laut der “Süddeutschen Zeitung” Briefkastenfirmen der Kanzlei in Panama genutzt haben. Zugleich schränken die Medien ein, dass der Einsatz von Offshore-Firmen an sich kein Vergehen ist, jedenfalls solange die Einkünfte ordnungsgemäß deklariert werden.

“Diese Berichte stützen sich auf Vermutungen und Stereotypen”, erklärte die Anwaltsfirma in einer vierseitigen Stellungnahme am späten Montag. Mossack Fonseca sei noch nie im Zusammenhang mit kriminellen Handlungen beschuldigt oder angeklagt worden und werde in ein falsches Licht gerückt. Der Öffentlichkeit fehle das Fachwissen, um “die Arbeit von Firmen wie uns” richtig einordnen zu können.

Vergleiche mit Automobilhersteller

Die Kanzlei halte sich an internationale Standards, um weitestmöglich sicherzustellen, dass von ihr gegründete Gesellschaften nicht zur Steuerhinterziehung, Geldwäsche, Terrorfinanzierung oder für andere kriminelle Zwecke genutzt würden. “Wir bieten auch keine Lösungen an, die den Zweck haben, ungesetzliche Handlungen wie Steuerhinterziehung zu verbergen”, heißt es in der Stellungnahme.

Mossack Fonseca gründet Kapitalgesellschaften und verkauft diese an Zwischenhändler wie Banken und Vermögensberater, die sie dann an die Endkunden weitergeben. Zudem bietet die Kanzlei auch bestimmte Verwaltungsdienstleistungen für die Offshore-Firmen an. Die Arbeit von Mossack Fonseca werde genau kontrolliert, teilweise von verschiedenen Institutionen gleichzeitig.

Fonseca verglich seine Kanzlei in der Zeitung “La Prensa” mit einem Automobilhersteller. Verübe jemand einen Raubüberfall mit einem Fahrzeug, sei schließlich auch nicht der Autobauer dafür verantwortlich, sagte er.

So funktionieren Briefkastenfirmen

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