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Palfinger expandiert weiter

Der Salzburger Kranhersteller Palfinger plant weitere Expansionen. Schon in den nächsten zwei Monaten ist eine weitere Übernahme geplant, erklärte Palfinger-Chef Wolfgang Anzengruber im Rahmen der "Gewinn-Messe" in Wien.

„Zukäufe sind immer ein Thema“, so Anzengruber. Es sei nicht schwer, ein Unternehmen zu kaufen, die Kür bestehe darin, die Akquisition in der Folge in den Konzern zu integrieren und optimal zu strukturieren. Der Palfinger-Chef erwähnte die französische Tochter Guima, die seit einem Jahr in der Gewinnzone operiert. „Das Baby ist aus den Windeln heraußen“, Guima werde heuer positive Beiträge bringen.

Auch für kommendes Jahr seien Zukäufe angestrebt. „Wir stehen aber nicht unter Akquisitionsdruck“, betonte der Palfinger-Chef.

Das Wachstum von Palfinger stoße derzeit in dreierlei Hinsicht an Grenzen: Bei den vergleichsweise langen Lieferzeiten, bei Facharbeitern und der Materialversorgung. Bei großen Kränen liege die Lieferzeit derzeit bei durchschnittlich 25 Wochen. Das soll deutlich kürzer werden: „Wir müssen wieder auf 5 bis 6 Wochen Lieferzeit runterkommen“, sagte Anzengruber. Die Lieferzeit sei freilich „ein Luxusproblem“ – Pönalzahlungen seien kein Thema und auch die Mitbewerber hätten mit ähnlichen Verzögerungen zu kämpfen.

Bei Stahl sei man mit Preissteigerungen von durchschnittlich 70 Prozent konfrontiert, auf diesen Posten entfallen rund 10 Prozent der Gesamtkosten von Palfinger. Die Preissteigerungen müssen laut Anzengruber durch Produktivitätsverbesserungen wettgemacht werden.

Mit Investitionen im Gesamtausmaß von 80 Mio. Euro will der Kranhersteller 2006 bis 2008 die Kapazität seiner Standorte verbessern. Die Hälfte davon (40 Mio. Euro) wird in Österreich investiert, 15 Mio. Euro werden in Bulgarien, 13 Mio. Euro in Slowenien investiert, der Rest fließt nach Deutschland (7 Mio. Euro) und in die USA (5 Mio. Euro). Auch in Bulgarien sei der Facharbeitermangel ein Thema: Rund eine Million Menschen hätten das Land verlassen, „und es waren nicht die Schlechtesten, die gegangen sind“, so Anzengruber.

Zufrieden ist Anzengruber unter anderem mit der Entwicklung in Nord- und Südamerika. Dank deutlicher Steigerungen etwa in Mexiko oder dem wieder anlaufenden Geschäft in Argentinien habe Palfinger die Auswirkungen der Immobilienkrise „zu einem schönen Teil kompensieren können“.

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