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Pacult vor Kasan-Gastspiel: „Vorteil müsste bei uns liegen“

2004 waren sie mit dem Mute der Verzweiflung nach Kasan gereist, um mit einem sensationellen 3:0-Sieg noch aufzusteigen.

Drei Jahre später ist die Ausgangsposition eine andere. „Der Vorteil müsste eigentlich bei uns liegen“, erklärte Rapid-Trainer Peter Pacult. Der österreichische Fußball-Rekordmeister fliegt am Samstag mit einem 3:1-Heimsieg gegen Rubin Kasan im Gepäck zum Drittrunden-Rückspiel im UI-Cup in die russische Teilrepublik Tartastan. Beim Aufstieg am Sonntag (17:00 Uhr/live ORF1) winkt die zweite Qualifikations-Runde zum UEFA-Cup.

Pacult warnte aber vor Überheblichkeit. „Natürlich ist die Ausgangsposition eine gute, denn der Gegner muss etwas tun“, meinte der Rapid-Coach. Doch schon in der zweiten UI-Cup-Runde gegen Slovan Preßburg waren die Hütteldorfer nach einem 3:1-Heimsieg auswärts nach einem schnellen Gegentor gehörig unter Druck geraten. Ein solches soll in Kasan möglichst verhindert werden. Daher könnte Pacult von der defensiven Dreierkette, die in Mattersburg drei Gegentore kassiert hatte, wieder zur Viererkette zurückkehren.

Kasan-Trainer Kurban Berdijew hatte im Hinspiel eine strenges Defensivkonzept ausgepackt. Auch zu Hause lässt sich Rubin üblicherweise nicht zu weit herauslocken. „Unsere Chance könnte sein, dass sie diesmal das Spiel machen müssen. Das tun sie nicht allzu gerne“, meinte Pacult. Heimstark sind die Russen aber allemal. Mit sechs Siegen und zwei Unentschieden in acht Spielen im Zentralstadion (25.000 Plätze) ist Kasan derzeit die beste Heimmannschaft der russischen Premier Liga.

Zuletzt hatte Rubin den Topclub Lok Moskau dank Toren von Rjasanzew, Budilin und Jarkin mit 3:0 abgefertigt. „Das war eine ausgezeichnete Leistung – mit sehr viel Einsatz und sehr diszipliniert. Aber wir wissen, dass es gegen Rapid ungleich schwieriger wird“, erklärte Trainer Berdijew. „Die Ausgangsposition ist nicht einfach.“ Auch weil der brasilianische Abwehrchef Gabriel aufgrund seiner Roten Karte im Hinspiel (nach Tätlichkeit gegen Bilic) ebenso wie der Georgier Salukwadse gesperrt ausfällt.

„Gabriel ist ein sehr, sehr wichtiger Spieler für sie. Aber wenn ich mir den Kader anschaue, dann bin ich mir sicher, dass sie ihn ersetzen können“, meinte Pacult. Er selbst setzt in den kommenden englischen Wochen, die ihm der UI-Cup beschert hat, zwangsläufig auf Rotation. „Wir haben ein enormes Programm, daher werden wir gewisse Leute neu positionieren“, erklärte Pacult. Die U20-Teamspieler Hoffer und Kavlak treten die Reise nach Russland nicht an. Beide klagen nach der WM in Kanada über extreme Müdigkeit.

Im Mittelfeld ruhen Rapids Hoffnungen auf dem zuletzt sehr starken Spielmacher Steffen Hofmann, der schon vor drei Jahren zwei Tore zum „Wunder von Kasan“ beigesteuert hatte, durch das die Wiener in den UEFA-Cup eingezogen waren. „Kasan hat sehr großen Respekt vor ihm. Aber unser Spiel ist nicht nur von ihm allein abhängig“, versicherte Pacult. „Er braucht Spieler, die mit ihm spielen. Und das tun sie im Moment ganz gut.“ Die Statistik spricht auch für Rapid: In bisher sechs Europacup-Duellen mit russischen Vertretern waren die Grün-Weißen stets aufgestiegen, zuletzt 2005 gegen Lok Moskau in die Champions League.

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