ÖVP wählt Bundeskanzler Stocker zum Parteichef

Der 65-jährige Stocker, der unerwartet Karl Nehammer nachfolgte, ist derzeit nur als geschäftsführender Parteiobmann der ÖVP tätig. Beim 41. ordentlichen Parteitag werden auch vier Stellvertreter und Stellvertreterinnen Stockers gewählt - das Wahlkomitee hat sich am Freitag einstimmig auf die Personen geeinigt, teilte die ÖVP mit. Auch der Bundesfinanzreferent soll gewählt werden.
ÖVP wählte Nehammer 2022 mit 100 Prozent zum Parteichef
Der Wahlvorschlag sieht für die Stellvertreter des künftigen ÖVP-Chefs Stocker die künftige Salzburger Landeshauptfrau Karoline Edtstadler, Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer, EU-Parlamentarierin Sophia Kircher und die Vorarlberger Klubobfrau Veronika Marte vor. ÖVP-Generalsekretär Nico Marchetti hob den Frauenanteil hervor: "Mit drei von vier weiblichen Obmann-Stellvertreterinnen sowie mit einem Frauenanteil bei den Delegierten von knapp 50 Prozent steht dieser Bundesparteitag neben dem Jubiläumsjahr '80 Jahre ÖVP' auch im Zeichen einer positiven Veränderung im Sinne der starken weiblichen Handschrift der Volkspartei."
Das Ergebnis seines Vorgängers kann Stocker bei seiner Wahl zum Obmann nicht überflügeln. Nehammer, der nach den gescheiterten ersten Verhandlungen für eine Dreierkoalition zurücktrat, war 2022 bei einem außerordentlichen Parteitag mit 100 Prozent der Stimmen zum Parteichef gewählt worden. Überhaupt erhalten die ÖVP-Chefs bei ihren ersten Obmann-Wahlen traditionell eher hohe Ergebnisse. Sebastian Kurz wurde 2017 mit 98,7 Prozent gewählt, Reinhold Mitterlehner 2014 mit 99,1 Prozent.
(APA/red)